17) Schulbildung und, oder Erziehung in Europa im Spiegel der Zeit!
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Schulbildung und, oder Erziehung in Europa im
Spiegel der Zeit!
Die ersten wirklich bekannten Schulen in Europa
gab es in Athen. Heutige Schüler würden sich wahrscheinlich darüber freuen,
in so eine Akademie, wie sie damals genannt wurde, gehen zu dürfen. Sokrates
lehrte in einem Park, der den Namen ‘Akademos‘ trug. Man lehrte also nicht in
einem Gebäude, sondern traf sich in einer Art Park oder Hein, in dem die
Bäume Schatten gegen die brennende Sonne boten. Ein älterer Untätiger
beantwortete die Fragen jüngerer Untätiger und es wurde darüber diskutiert.
Platon, der seinen eigenen Lehrer Sokrates vergöttlichte, schrieb einige
dieser Gespräche nieder. Kein Thema schien tabu und das war wahrscheinlich
auch einer der Gründe dafür, Sokrates entweder in den Tod oder aus der Stadt
zu vertreiben. Man hatte ihm schon des Längeren vorgeworfen, die Jugend zu verderben.
Auch heutige Eltern und Staatsoberhäupter hätten sich höchstwahrscheinlich
über einen der größten Philosophen aller Zeiten beklagt, als er, Sokrates, um
die heiße Mittagszeit die Füße in das Wasser einer kühlenden Quelle hängend
einem 12 jährigen erklärte, was wirkliche Liebe ist; Und dabei meinte er
durchaus nicht die zwischen Mann und Frau.
Bei den Römern ging es dann weiter mit “Ludus“
(Spiel), der Schule und “Magister“, dem Lehrer. Die reicheren kauften sich
einen gebildeten Griechen auf dem Sklavenmarkt. Wobei der gelehrte Grieche
aber auch wirklich wie ein Sklave behandelt wurde. So bekam er zum Beispiel
die Strafe, die eigentlich die Kinder hätten bekommen sollen, weil man die
letzteren ja nicht anrühren durfte, waren sie doch “liber“ (frei). Man lernte
vor allem schreiben, lesen und natürlich das aus dem ganzen Reich in Rom
zusammengetragene Wissen.
Der nächste größere Schritt waren die
organisierten Schulen der katholischen Kirche, damit für deren
administrativen Aufgaben die nötige Zahl an Schriftgelehrten zur Verfügung
stünde. Dies sollte das Bestehen der Kirche während eines Zeitraums von 1500
Jahren sichern, da sich barbarisch-kriegerische Völker und deren Herrscher
und später europäische Könige auf diese Organisationsfähigkeit stützten. Sie
bereitete auch auf die ab dem 12. Jahrhundert gegründeten Universitäten vor,
da an jenen Vorträge ausschließlich in lateinischer Sprache gehalten wurden.
Das änderte sich erst zur Zeit von Napoleon, als
jener das Staatssystem neu durchorganisierte. Ämter wurden hier nicht mehr
verkauft, sondern nach Verdienst oder Kenntnissen über den Staatsdienst
verliehen. Das machte natürlich den Aufbau eines Schulsystems nötig. Der
Redner hielt nicht mehr nur einen Vortrag (an den bis dahin bestehenden Universitäten
hatte er sich nicht sehr darum gekümmert, ob die Zuhörer auch etwas lernten),
sondern war gezwungen den Lernprozess seiner Schützlinge zu kontrollieren,
weil diese am Ende eine Prüfung ablegen sollten, und wenn zu viele
durchfielen, wurde der Redner dafür verantwortlich gemacht.
Das war der zweite Schritt zur Pädagogik. Die
ersten waren schon von John Lock getan worden, der das Schlagen der Schüler
durch den Lehrer als Erziehungsmethode verurteilte, oder Rousseau, der sich
damit in seinem Buch “Emil, oder über die Erziehung“ beschäftigte. Aber
körperliche Züchtigung blieb noch lange nicht aus, bis wir über “Laissez
faire“ zum heutigen Loben des Schülers durch den Lehrer gelangen.
Aber dass auch dies nicht unbedingt das Optimale
ist, wurde bisher schon erkannt, weil Kinder, wie alle anderen, in ihrem
Leben lernen müssen, mit Erfolg und Misserfolg zurechtzukommen.
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Sonntag, 19. Juli 2020
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