Donnerstag, 30. Juli 2020

54) einige Meilensteine der europäischen Literaturgeschichte
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Einige Meilensteine der europäischen Literaturgeschichte

Bei Homer kämpfen die Götter gegen Menschen und werden manchmal, wenn sie eine empfindliche oder ungeschützte Ferse haben, von ihnen getötet. Warum nehmen sie auch daran teil? Vielleicht ist das Leben auf dem Olymp, dem Götterberg mit seinem ewigen Leben einfach zu langweilig. Es genügt nicht, sich einander die Frau auszuspannen, vor allem, wenn der Ehemann sehr hässlich (Vulcanus) ist, und sich nur mit seiner Schmiedearbeit beschäftigt und die Ehefrau (Venus), die Göttin der Schönheit und Liebe sich in den schönsten aller männlichen Unsterblichen verliebt. Was für ein Traumpaar!
Dann kamen die Demokratie in Athen und später die Perser. Die eine brachte das freiere Denken und somit Kritik und die anderen die Lehre von Zarathustra (Die Welt bestehe aus einer guten und einer schlechten Macht.). Das jährliche Fest, bei dem religiöse Riten und Geschichten aufgeführt wurden, artete aus und wurde zur gesellschaftlichen und politischen Kritik: - Warum muss Iphigenie sterben, um einen Gott (Poseidon) zu besänftigen? – Warum schickt Athen seine Soldaten nach Sizilien, wenn Spartaner vor der Haustür stehen? (Das Reich der Vögel) Und Philosophen beschäftigten sich damit, das Leben in Wissenszweige aufzuteilen und Regeln aufzustellen oder Ratschläge zu geben.
Die Römer versuchten zuerst ziemlich erfolglos, die dramatische Kunst der Griechen zu übernehmen, bevor sie ihren eigenen Stil fanden. Cicero die Staatsphilosophie, Titus Livius die Geschichtsschreibung, Ovidius, Vergil und Horaz die Gedichte und ihr spätester Vertreter Boethius, der sich im 5. Jahrhundert monatelang in einem Kerker sitzend und auf seine eigene Hinrichtung wartend darüber äußerte, wie schön das Leben ist.
Dann passierte sehr lange fast nichts, bis Troubadoure in Frankreich und Minnesänger (Minne – Liebe) vor allem alte, heidnische Legenden mit christlichen Elementen vermischt die wiederentdeckte Schönheit der Frau vortrugen.
In Spanien ist es Alfonso der Weise, der im 13. Jahrhundert dafür sorgt, dass Europa sein verlorenes, antikes Erbe antreten kann. Er lässt sehr viele Schriften aus dem arabischen übersetzen und eine riesige Bibliothek anlegen. Davon soll sich in ganz Europa die Renaissance ernähren.
In Italien entsteht aus den Passionsspielen (Man spielte vor allem den Leidensweg Jesus. Für den Messias-Darsteller endete das Leben häufig auf die gleiche Weise: am Kreuz.) die Comedia del Arte. Dante macht sich in seiner „Comedia divina“ über alles lustig, was Würdenträger sein will und beklagt sich, dass sein Vorbild Vergil, der ihn durch das Fegefeuer führt nicht ins Paradies eintreten kann, weil es zu seiner Zeit noch kein Christentum gegeben hatte. Es geht weiter voran mit Pietro Aretino, der in einem seiner Werke eine Mutter ihrer Tochter erklären lässt, wie sie zu einer erfolgreichen Prostituierten wird und Petrarcas Dekameron.
Bald kommt Descartes und eröffnet das neue Denken „Cogito, ergo sum!“ = „Ich denke, also bin ich“ oder „Ich akzeptiere nur, was ich auch prüfen kann“, anstatt „Gott hat mich geschaffen, also bin ich“ des dunklen Mittelalters (der heilige Franz von Assisi).
Montesquieu lehrt uns die demokratische Gewaltenteilung, Shakespeare will die ganze Theaterkunst auf den Misthaufen werfen, Locke spricht über Verständnis und Verstehen, Hume über den Staat als Vertrag zwischen Mitgliedern einer Gesellschaft, Rousseau behandelt die Erziehung und Beaumarchais die Heirat des Figaro mit satirischer Kritik an den veralteten Bräuchen und Sitten der Gesellschaften. Lessing begründet die deutsche Theaterkritik, und ein bisschen später fasst Goethe die bisherigen 2 500 Jahre Wissensgeschichte in seinem Faust II zusammen, während Schiller die Welt mit überschwänglichen Gefühlen erstürmt.


Else
Else
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