54) einige Meilensteine der europäischen Literaturgeschichte
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Einige Meilensteine der europäischen
Literaturgeschichte
Bei Homer kämpfen die Götter gegen Menschen und
werden manchmal, wenn sie eine empfindliche oder ungeschützte Ferse haben,
von ihnen getötet. Warum nehmen sie auch daran teil? Vielleicht ist das Leben
auf dem Olymp, dem Götterberg mit seinem ewigen Leben einfach zu langweilig.
Es genügt nicht, sich einander die Frau auszuspannen, vor allem, wenn der
Ehemann sehr hässlich (Vulcanus) ist, und sich nur mit seiner Schmiedearbeit
beschäftigt und die Ehefrau (Venus), die Göttin der Schönheit und Liebe sich
in den schönsten aller männlichen Unsterblichen verliebt. Was für ein
Traumpaar!
Dann kamen die Demokratie in Athen und später die
Perser. Die eine brachte das freiere Denken und somit Kritik und die anderen
die Lehre von Zarathustra (Die Welt bestehe aus einer guten und einer
schlechten Macht.). Das jährliche Fest, bei dem religiöse Riten und
Geschichten aufgeführt wurden, artete aus und wurde zur gesellschaftlichen
und politischen Kritik: - Warum muss Iphigenie sterben, um einen Gott
(Poseidon) zu besänftigen? – Warum schickt Athen seine Soldaten nach
Sizilien, wenn Spartaner vor der Haustür stehen? (Das Reich der Vögel) Und
Philosophen beschäftigten sich damit, das Leben in Wissenszweige aufzuteilen
und Regeln aufzustellen oder Ratschläge zu geben.
Die Römer versuchten zuerst ziemlich erfolglos,
die dramatische Kunst der Griechen zu übernehmen, bevor sie ihren eigenen
Stil fanden. Cicero die Staatsphilosophie, Titus Livius die
Geschichtsschreibung, Ovidius, Vergil und Horaz die Gedichte und ihr
spätester Vertreter Boethius, der sich im 5. Jahrhundert monatelang in einem
Kerker sitzend und auf seine eigene Hinrichtung wartend darüber äußerte, wie
schön das Leben ist.
Dann passierte sehr lange fast nichts, bis
Troubadoure in Frankreich und Minnesänger (Minne – Liebe) vor allem alte,
heidnische Legenden mit christlichen Elementen vermischt die wiederentdeckte
Schönheit der Frau vortrugen.
In Spanien ist es Alfonso der Weise, der im 13.
Jahrhundert dafür sorgt, dass Europa sein verlorenes, antikes Erbe antreten
kann. Er lässt sehr viele Schriften aus dem arabischen übersetzen und eine
riesige Bibliothek anlegen. Davon soll sich in ganz Europa die Renaissance
ernähren.
In Italien entsteht aus den Passionsspielen (Man
spielte vor allem den Leidensweg Jesus. Für den Messias-Darsteller endete das
Leben häufig auf die gleiche Weise: am Kreuz.) die Comedia del Arte. Dante
macht sich in seiner „Comedia divina“ über alles lustig, was Würdenträger
sein will und beklagt sich, dass sein Vorbild Vergil, der ihn durch das
Fegefeuer führt nicht ins Paradies eintreten kann, weil es zu seiner Zeit
noch kein Christentum gegeben hatte. Es geht weiter voran mit Pietro Aretino,
der in einem seiner Werke eine Mutter ihrer Tochter erklären lässt, wie sie
zu einer erfolgreichen Prostituierten wird und Petrarcas Dekameron.
Bald kommt Descartes und eröffnet das neue Denken
„Cogito, ergo sum!“ = „Ich denke, also bin ich“ oder „Ich akzeptiere nur, was
ich auch prüfen kann“, anstatt „Gott hat mich geschaffen, also bin ich“ des
dunklen Mittelalters (der heilige Franz von Assisi).
Montesquieu lehrt uns die demokratische
Gewaltenteilung, Shakespeare will die ganze Theaterkunst auf den Misthaufen
werfen, Locke spricht über Verständnis und Verstehen, Hume über den Staat als
Vertrag zwischen Mitgliedern einer Gesellschaft, Rousseau behandelt die
Erziehung und Beaumarchais die Heirat des Figaro mit satirischer Kritik an
den veralteten Bräuchen und Sitten der Gesellschaften. Lessing begründet die
deutsche Theaterkritik, und ein bisschen später fasst Goethe die bisherigen 2
500 Jahre Wissensgeschichte in seinem Faust II zusammen, während Schiller die
Welt mit überschwänglichen Gefühlen erstürmt.
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Else
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Donnerstag, 30. Juli 2020
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