Donnerstag, 30. Juli 2020

55) Yevgeny Zamyatin – George Orwell – Anthony Burgess – Herbert Marcuse
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Yevgeny Zamyatin – George Orwell – Anthony Burgess – Herbert Marcuse

Die alten Könige hatten das Privatleben der Leute nicht gestört. Sie wurden nur von ihren Handlangern, den Adligen und der Kirche unterstützt.
Aber Napoleon war der erste. Er war von ganz unten gekommen, hatte sich hochgearbeitet und terrorisierte nun mit seinen aberwitzigen Ideen die ganze Welt. Diese neue Art von Diktator erschien auch in der Speisekammer und im Schlafzimmer. Er verlangte nicht nur das stille Einverständnis, er wollte, dass man mit ihm jubelte. Er war förmlich süchtig danach, vom Volk auf den Schultern getragen zu werden. Er war nicht mehr nur Gottes Stellvertreter auf Erden, sondern wollte etwas erschaffen.
Die Restauration von 1816 hätte dann die alte lauwarme Brühe, in der die Leute ihr Leben fristeten, wiederherstellen sollen. Aber nur noch 100 Jahre sollte dieses Paradies für untätige Eliten andauern. Im 20. Jahrhundert hob das unreife Volk, das mit der Demokratie noch nichts anzufangen wusste, freche Zwerge in die Höhe. Fast jedes Volk hatte seinen eigenen Clown, Deutschland Hitler, Italien Mussolini, Ungarn Horthy, Spanien Franco, Russland Lenin, der auf Nationalismus baute, um sein eigenes Himmelreich auf Erden einzurichten. Und das ergab den Stoff für neue, literarische Werke:
Yevgeny Zamyatin mit seinem „МЫ” (Wir) war der erste. Die Welt ist in 2 Teile geteilt: in unser System und die Äußeren, die Primitiven, die Barbaren. Jedweder Kontakt zu jenen ist unmöglich. Bis es doch gelingt.
George Orwell mit „1984“ der zweite. Das System überwacht alles: „Big brother is watching you!“ und verlangt absoluten Gehorsam und Unterwürfigkeit. Die Geschichte der Menschheit wird je nach Bedarf anders gedeutet und umgeschrieben. Es ist zweifelhaft, dass Orwell, wie so oft erklärt wird, nur das kommunistische System beschreiben wollte, vor allem so kurz nach den Nazi-Schrecken.
Anthony Burgess mit „1985“ der dritte. Er visioniert die Macht des Öls. Wahrscheinlich als Folgerung, dass die Welt vor einem großen Konflikt oder Kampf um die Ressourcen der Welt steht. Die Frage ist nur, wie er auf den Gedanken gekommen ist, dass den Arabern erlaubt wird, ihr Öl unabhängig zu verkaufen, da sie ja nach dem 2. Weltkrieg von den U.S.A. gezwungen wurden, es ausschließlich in Dollar auf den Weltmarkt zu bringen. Vielleicht wollte er sich bei der U.S-Regierung einschmeicheln, indem er die arabische Welt als großen Feind darstellte.
Der vierte und hier letzte in der Reihe ist Herbert Marcuse mit „Der eindimensionale Mensch“. Das Modell des beeinflussten, ohne über einen eigenen Willen verfügende Einzelne, der wie der Esel, dem man eine Karotte vorhält, an der Nase herumgeführt wird, weil er durch immer neue Konsumgüter gelocht wird, in ihm ständig neue Bedürfnisse geweckt werden, von Dingen, die er eigentlich nicht benötigt.


Else
Else
Else
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