Montag, 20. Juli 2020

20) Die Geschichte der katholischen Kirche als Diener der Mächtigen
Written by Rainer: rainer.lehrer@yahoo.com
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 334 79 74 or + 36 20 549 52 97

Die Geschichte der katholischen Kirche als Diener der Mächtigen

Wie war es möglich, dass die katholische Kirche sich als Institution so lange und erfolgreich halten konnte?
Der Judaismus, das Christentum, der Islam, der Buddhismus oder Hinduismus haben keine einheitliche Institution und können als reine Religionen betrachtet werden. Beim Katholizismus sieht das anders aus. Die Kirche war seit ihrer Erhebung zur Staatsreligion unter Constantin an die verschiedenen, herrschenden Schichten gebunden und hat ihnen als Organisator und Handlanger gedient.
Zur Zeit Diocletians waren die ersten Christen oder Urchristen dazu gezwungen, sich in Gemeinschaften zusammenzutun, um der Verfolgung besser entgehen zu können. Es waren weniger Sklaven, als mittelständische Kleinhandwerker und Kleinhändler, die dieser Ideologie anheim fielen, deshalb konnten sie oft auch lesen und schreiben. Constantin machte die kleine über das ganze Reich verbreitete Minderheit zu seinen Verbündeten. Die zuerst verfolgten halfen ihm jetzt, andere zu kontrollieren. Sie fügten sich gut in das neue System ein und machten es sich zu Eigen. Die Grenzen der damaligen römischen Verwaltungsbezirke lassen sich teilweise noch an der Einteilung der heutigen Diözesen erkennen.
Als das weströmische Reich zusammenbrach, bot die katholische Kirche ohne Skrupel den germanischen Barbaren ihre administrativen Dienste an. So entstanden vom Gotenreich bis zum Frankenreich verschiedenste Königtümer, die dann alle wieder verschwanden, nur die katholische Kirche blieb bestehen und diente den neuen Herren.
Langsam emanzipierten sich Nationalstaaten, die, wie Frankreich 1906 die Trennung von Staat und Kirche konstitutionell vorschrieben. Nun wendete sie sich solchen Mächten zu, die auch weiterhin ihre Dienste in Anspruch nehmen wollten. England hatte seine eigene Kirche, Frankreich wollte unabhängig davon leben und der Kommunismus war antireligiös eingestellt. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich dem Faschismus anzuschließen. Franko und Mussolini bauten auf sie und Hitler schloss einen Pakt “des sich gegenseitig Respektierens“ mit ihr. Wäre der Kommunismus nicht so religionsfeindlich gewesen, hätte die Kirche auch ihm gedient.
Aber wie sieht die Situation der Kirche im 21. Jahrhundert aus?
Von der finanziellen Seite her steht es ziemlich schlecht um sie, obwohl sie dank der Reichtümer, die es ihr gelang, über Jahrhunderte zusammenzuraffen, noch immer eine der reichsten Organisationen der Welt ist. In manchen Staaten, wie zum Beispiel Deutschland gibt es weiterhin eine Kirchensteuer, in anderen wird sie anderweitig vom Staat unterstützt und Gläubige spenden noch immer viel Geld. Um ihren gewaltigen Administrationsapparat zu verwalten, bedient sie sich ihrer Mönche und Nonnen, für die sie fast keine Steuern bezahlt, weil sie diese zum Beispiel in ihren eigenen Krankenhäusern versorgt und im Rentenalter in kircheneigene Altersheime überführt, oder der kostenlosen Freiwilligenarbeit von Gläubigen. Trotzdem sinkt ihre Bedeutung ständig. Der deutsche Papst Benedictus ging in die Vergangenheit zurück, wollte die Kirchenzeremonie in lateinischer Sprache wieder einführen und auf diese Weise aus der Kirchengemeinschaft einen kleinen, aber engeren Elitekreis schaffen. Man wollte ihm nicht folgen. Frauen und Homosexuelle als Pfarrer, Pädophile Skandale in vielen Bildungsinstituten der Kirche, unverarbeitete Vergangenheit (Inquisition, Hitlerpakt, usw.), das Recht auf Abtreibung reiben sie langsam von innen auf. Eine deutliche Erneuerung oder Wiedergeburt ist nicht in Sicht. Sie weiß, dass eine Religion ohne Dogmen sinnlos ist; Der Glaube besteht aus und baut auf Dogmen auf. Aber die Welt ändert sich zu schnell, als dass Dogmen sich diesem Wechsel zeitgemäß anpassen könnten.

Amen!


Else
Else
Else
Else
Else

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen