56) Ausländer, Frauen und andere Randgruppen
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Ausländer, Frauen und andere Randgruppen
Die Babylonier verschleppten einen Teil der Juden
nach Babylon, weil sie Arbeitskräfte benötigten.
Die Ägypter, Griechen, Römer und später Türken
und Europäer raubten im Namen ihres Gottes Leute aus verschiedenen Regionen,
brachten sie in andere Länder und verkauften sie dort als Sklaven. Jahrhundertelang
war diese Art des Arbeitskräftehandels eines der lukrativsten
Geschäftszweige.
Zur Zeit der verschiedenen Völkerwanderungen
begaben sich ganze Volksgruppen auf den Weg, um woanders neue Möglichkeiten
des Lebensunterhaltes zu suchen.
Später, in den stabileren Königreichen, luden
Herrscher tausende zum Beispiel Bauern ein, in ihr Land umzusiedeln, um das
brachliegende Land zu bewirtschaften oder Wälder und Moorland in fruchtbare
Felder zu verwandeln, weil sie sich davon Steuereinnahmen erhofften.
Peter der Große rief westeuropäische Fachleute
ins Land, damit diese ihm beim Aufbau seines modernen Staates hülfen.
Die russischen Zaren stützte sich auf die
Kenntnisse und das organisatorische Fachwissen des deutschen Ritterordens,
als das Gebiet des Ordens von Russland erobert worden war.
Maria Theresia siedelte Sachsen und Schwaben in
bevölkerungsarmen Gebieten in Ungarn an.
Das Problem der Überbevölkerung im 19.
Jahrhundert in Westeuropa löste sich, weil diese Leute nach Australien,
Neuseeland, Afrika, aber vor allem nach Süd- und Nordamerika auswanderten.
Nach dem 2. Weltkrieg riefen Staaten, wie
Deutschland Einwanderer aus Südeuropa und der Türkei ins Land, um den Mangel
an Arbeitskräften zu lindern.
Saudi Arabien beschäftigt Asiaten, die einen Teil
ihres Verdienstes in ihr Heimatland zurückschicken, um ihre zuhause gebliebenen
Familien zu unterstützen.
Nicht immer lief das Zusammenleben und –arbeiten
der verschiedenen Volksgruppen und Kulturen reibungslos ab. Oft kam es zu
Pogromen, wenn die Eingewanderten zum Beispiel die Juden zu erfolgreich, oder
wie zum Beispiel die Zigeuner zu wenig erfolgreich waren.
Die katholischen Könige in Spanien vertrieben die
Morisken nach Nordafrika, sehr viele Juden gingen nach Holland und
Hunderttausende Zigeuner wurden nach Südamerika verschifft.
Erfolgreich war ein Land oder Staat, wenn es oder
er fähig war, die Fähigkeiten aller sozialen und ethnischen Gruppen
einzubauen.
Das persische Reich vereinte Kleinasien und
Ägypten bis zum Indus. So sollte es ihm später das osmanische Reich gleich
tun.
Das Reich der Mitte, oder China integrierte
langsam alle Völker vom Chinesischen Meer bis zur Gobi-Wüste und vom Himalaya
bis zu den sibirischen Steppen und war sogar fähig, die einfallenden Mongolen
zuerst regieren zu lassen, um sie dann zu Chinesen zu machen, weil jene die
chinesische Kultur übernahmen.
Auch die Römer gliederten die verschiedenen
Länder einfach langsam in ihr Wirtschaftssystem ein.
Als die Mongolen bis Ungarn vordrangen und alles
verwüsteten, was ihnen in den Weg kam, waren es zum größten Teil eigentlich
keine Mongolen mehr, sondern die verschiedenen Völker, die zuerst von dieser
Lawine überrannt und ausgeplündert wurden, um dann daran teilzunehmen und
selbst zu plündern.
In London besteht aufgrund des Common Wealth bis
heute eines der größten Banken- und Börsenzentren.
Alle diese Länder haben zuerst erobert und dann
durch Toleranz, Vereinbarung und Ausgleich eine Zusammenarbeit zum Vorteil
aller angestrebt.
Nur solche Länder, wie zum Beispiel Ungarn, in
denen von Kossuth über Horthy bis Orbán Nationalismus, Intoleranz und
Rassismus herrschen, will sich kein richtiger Erfolg einstellen.
Am Anfang bestand der Erfolg einer Gesellschaft
im Reichtum und der pompösen Lebensweise des Herrschers, Oberhauptes, Königs
oder Halbgottes. Das nächste Kriterium bildete die Aristokratie, die ihn
umgab und die er unterhalten konnte. Aber schon Adam Smith erkannte, dass der
Wohlstand und Erfolg einer Nation aus der Zahl der Verbraucher besteht.
Deshalb setzte er sich dafür ein, dass auch der einfache Bürger mehr als nur
das Existenzminimum haben sollte. Im 20. Jahrhundert wurde die Frau zum
Zielpunkt der Konsumindustrie und die Schwerindustrie folgte. Das 21.
Jahrhundert soll der Beginn des Zeitalters der Kinder werden.
Nur wenn alle Teile der Gesellschaft, Leute, die
sich für die Elite halten, Mittelschicht, niedrigere Schichten, die mit
körperlicher oder geistiger Behinderung Lebenden, Ausländer, Frauen, Kinder
oder andere Randgruppen in den wirtschaftlichen Kreislauf integriert werden
und als Konsumenten auftreten können, wenn auch die, die sich für die Elite
halten, erkannt haben, dass ein Produkt nicht nur hergestellt, sondern auch
verkauft werden muss, um Profit zu erzielen, wird eine Gesellschaft wirklich
erfolgreich sein.
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Else
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Freitag, 31. Juli 2020
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