23) Inflation und Deflation
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Inflation und Deflation
Wirtschaftsfachleuten zuzuhören, ist meist eine
Qual und wenig informativ. Man hat das Gefühl, dass sie wie in der Kirche
über die Unergründlichkeit Gottes sprächen. Dabei gibt es durchaus einige
Dinge dieser Wissenschaft, die sich einfach erklären lassen.
Was bestimmt den Preis eines Produktes auf dem
Markt?
Natürlich die Qualität und wieviel davon
angeboten wird. Das nennt man Angebot und Nachfrage, würde mir jeder normal
denkende, wie aus der Pistole geschossen, antworten.
Aber nehmen wir einmal einen speziellen Fall. Wir
hatten in unserer Kindheit alle einen Kaufladen, in dessen Kasse es eine
gewisse Menge Spielgeld gab. Sagen wir 100 Euro und 20 Stück Ware auf den
Verkaufsregalen. Ein Kind spielte den Verkäufer, wir teilten das Geld in der
Kasse unter den anderen Kindern auf und bestimmten die Preise der Waren so,
dass alles Geld und alle Ware seinen Besitzer wechseln konnte, wonach das
Spiel von vorne begann und ein anderes Kind die Rolle des Verkäufers oder der
Verkäuferin übernahm. Eines Tages aber brachte eines der Kinder ein
Monopoly-Spiel mit, und obwohl wir versuchten, die Warenmenge mit unseren
Spielsachen zu ergänzen, war die dazugekommene Geldmenge so groß, dass wir
eine 1000 %-ige Inflation verbuchen mussten. Das umgekehrte war der Fall,
wenn durch unaufmerksames Aufbewahren einige Spielgeldstücke verloren
gegangen waren.
Das war das Kinderspiel. Wie sieht das ganze nun
in der harten Wirklichkeit aus? Wie oder Woher kann zusätzliches Geld auf den
Markt kommen? Irgendjemand muss zum Beispiel Geld drucken, oder im Zeitalter
des Computers ein paar Nullen hinter einige Zahlen hängen, oder aus Geld
neues Geld machen. Man könnte jetzt an Falschgeld denken. Aber das wäre zu
wenig. Vielleicht die Nationalbank? Richtig! Es ist die Aufgabe der
Nationalbank, darauf zu achten, dass sich immer die entsprechende Menge Geld
auf dem Markt befindet. Wenn zu wenig Geld in Umlauf ist, druckt die Bank
Geld und kauft zum Beispiel Devisen; Und wenn es zu viel Geld auf dem Markt
gibt, verkauft sie ihre Devisenvorräte und kauft die eigene Währung des
Landes wieder auf, je nach dem, wie
sich die Warenmenge auf dem Markt ändert.
Aber auch Banken können neues Geld machen. Wie?
Wenn wir einen Kredit für eine Ware
aufnehmen, müssen wir dafür Zinsen bezahlen. Mit diesen werden die Kosten der
Banken gedeckt und es entsteht natürlich auch Profit. Hinter diesem Profit
steht aber keine neue Ware, weil der Wert der Ware, für die wir den Kredit
aufgenommen hatten, nicht gestiegen ist. Wenn der Staat für seinen Haushalt
mehr Geld braucht, als er durch Steuern eintreiben kann, gibt er
Staatspapiere aus, die zuerst von der Staatsbank mit neuem Geld gekauft
werden, und dann an uns Bürger weiterverkauft werden.
Das hier aufgeführte Model ist vereinfacht. Noch
viele andere Faktoren spielen eine Rolle, aber grundsätzlich funktioniert es
so.
John Maynard Keynes, der Wirtschaftsberater
Roosevelts und seines katastrophalen New-Deal-Programms, sagte einmal, dass
eine Inflation von 3 % pro Jahr für eine Wirtschaft gesund ist.
Die Frage ist nur: Für wen?
Wenn angehäufte, in Staatspapieren angelegte
Vermögen durch Inflation vernichtet werden sollen, um Staatsschulden zu
mindern, trifft es auch uns kleine Leute.
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Dienstag, 21. Juli 2020
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