52) Von den Räterepubliken zu Hitler, Mussolini, Horthy, Franco
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Von den Räterepubliken zu Hitler, Mussolini,
Horthy, Franco
Ungarn, Spanien und Deutschland nach dem 1.
Weltkrieg bieten ungefähr das gleiche Bild. Die alte Ordnung war zerstört,
oder war von selbst schon so bröckelig gewesen, dass sie einfach
zusammengebrochen war. Viele Herrschende fühlten sich wieder von einer französischen
Revolution bedroht. Der Schrecken saß ihnen noch immer in den Knochen. Obwohl
Napoleon selbst für spätere Generationen nicht unbedingt ein Vorbild war,
hatte er sich doch zum Kaiser krönen lassen, und auch Revolutionäre, wie
Danton oder Robespierre, die dann selbst ihrem eigenen Terror zum Opfer
fielen, eigentlich nur Chaos hinterlassen hatten, war der Funke des
Freiheitswillens im Volk entfacht. Leute, wie Engels, die die Geschichte neu
interpretieren wollten, Marx, der die Wirtschaft anders erklärte (Adam Smith
hatte sowieso keiner gelesen.), Verdi in Italien, sein Name war auch die
Abkürzung für „Viva el rey de Italia“, Baudelaire mit seiner neuen Art der
Dichtung, Manet mit nackten Frauen auf seinen Bildern, die Liste ist fast
unendlich. Sie alle wollten eine Neuverteilung der Kosten des Lebens. Und mit
den katastrophalen, wirtschaftlichen Folgen des 1. Weltkrieges hatten sich
die führenden Klassen einfach selbst ins Bein geschossen. Überall war die
Idee, dass sich der kleine Mann zusammentun müsse, zur Notwendigkeit
geworden, das Vertrauen in Kaiser und König war zerstört. Der erste Weltkrieg
hatte ein Umkrempeln gebracht, das man eigentlich 1816 mit der Restauration
hatte verhindern wollen. Neue Wirtschaftsverhältnisse und Globalisation machten
neue Gesellschaftsstrukturen nötig. Aber was weder die alten, herrschenden
Klassen, noch neue Revolutionäre wirklich verstanden hatten, war die
Bedeutung des freien Handels, der freien Marktwirtschaft. Die alten
verstanden es nicht, weil sie die Wirtschaft kontrollieren wollten, und die
neuen Revolutionäre verstanden es nicht, weil sie Gleichgerechtigkeit mit
Gleichheit verwechselten. Aber Freiheit ist genau die Möglichkeit, in einer
freien Umgebung Ungleichheiten aufgrund von Fähigkeiten zur Geltung bringen
zu können, um mit Hilfe des dabei entstanden Überflusses versteckten, neuen
Vorstellungen Raum zu verschaffen. Stattdessen versuchten alle Kräfte hinter
sich zu sammeln, um ein nationales Ziel zu verfolgen. Im aufkeimenden
Faschismus sah man die Waffe den von den herrschenden Klassen gefürchteten
Kommunismus zu bekämpfen und grub sich dabei sein eigenes Grab. Wieder einmal
ließ sich das Volk an der Nase herumführen und wählte statt eines Lebens in
kultureller Erfüllung eines in nationaler, chauvinistischer Einschläferung.
Nicht der Faschismus hat den Kommunismus aufgehalten, sondern der Kommunismus
musste mit den herrschenden Klassen einen Kompromiss im modernen Liberalismus
finden. Wenn beide, die oben und die unten, ein bisschen aufeinander
Rücksicht nähmen, dann könnte das Projekt einer gleichberechtigten
Weltgesellschaft funktionieren, in der der Einzelne akzeptiert und gefördert
wird und so jeder durch seine Individualität seinen Teil zur Gemeinschaft
beitragen kann.
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Mittwoch, 29. Juli 2020
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