36) Das Kriterium für gute Kunst
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Das Kriterium für gute Kunst
Der Künstler hatte sich aus Marmor, das Traumbild
seiner Frau geschaffen und war totunglücklich gewesen, als dieses nicht von
selbst leben wollte. Deshalb begab er sich in den Venustempel, um vor der
hiesigen Göttin der Schönheit und Liebe seine Gaben niederzulegen und sie zu
bitten, ihm gnädig zu sein. Jetzt war er wieder zu Hause und ganz entzückt,
weil ihn die Statue küsste. Ob er wirklich glücklich wurde ist nicht bekannt.
„Die Darstellung war so naturgetreu, dass die
ankommenden Reiter ihre Pferde hart zügeln mussten, weil diese durch den
Anblick verwirrt zurückscheuen wollten.“ So beschreibt Giorgio Vasari ein
Fresko von Piero della Francesca.
Die Kunst ändert sich und ihre
Darstellungsformen. Ändern sich dadurch auch die Kriterien für Qualität? Oder
müssen wir noch einen Schritt weiter zurückgehen?
Picassos „Guernica“! Mir persönlich hat dieses
Bild nie gefallen, aber ich kannte seine Entstehungsgeschichte und war mir
seiner Bedeutung für uns alle bewusst. Der Maler klagte die Schrecken des
Bürgerkrieges und Faschismus in Spanien an. Deshalb zollte auch ich dem Werk
meine Anerkennung und sprach positiv darüber.
3 verschiedene Zeiten, 3 verschiedene Ansichten
über Kunst und Qualität?
Ovidius beschrieb die Liebe und wurde vom
römischen Kaiser nach Pontus, an das damals kulturarme schwarze Meer zu den
Barbaren verbannt. Wer war dieser gnadenlose Unmensch, der diese poetische
Seele aus dem Kunstleben verbannte? Augustus, der angeblich alle Arten von
Kunst gefördert haben soll.
Henryk Sienkiewicz beschrieb in seinem Buch „Quo
vadis?“ die Christenverfolgung zur Zeit von Nero und bekam für diese
Geschichtsverfälschung (Es hatte noch keine Christen gegeben.) den
Nobelpreis.
Verschiedene Zeiten, verschiedene Geschmäcker,
verschiedene Kriterien für Qualität? Sollte es nicht zeitübergreifend gültig
sein?
Die Malerei ist vielleicht hier die Fachrichtung
an der man das ganze am anschaulichsten sichtbar machen kann. In der Gotik
kommen die ersten Gefühlsausdrücke ins Gesicht, in der Renaissance ist es
Perspektive, im Barock Licht und Schatten. Aber das ist die technische
Entwicklung. Qualität scheint etwas anderes zu sein.
Der Künstler muss fähig sein, den Geist seiner
Zeit zu erfassen und widerzuspiegeln, damit die Nachwelt sich ein genaues
Bild darüber machen kann und seine eigenen Zeitgenossen sich damit
identifizieren können.
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Else
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Freitag, 24. Juli 2020
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