46) Verewigung / Seelenwanderung
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Die Verewigung / Seelenwanderung
Er war gestorben. Alle waren sehr traurig. Nach
der Beerdigung fand ein großes Mahl statt. Man wollte sich noch lange an ihn
erinnern. Aber schon am nächsten Tag, nachdem man seinen Rausch ausgeschlafen
hatte, ging das Leben weiter. Alte Notwendigkeiten tauchten wieder auf und
neue erschienen, nicht unbedingt am Horizont, sondern vor ihren Augen. Zwei
Generationen später wusste niemand mehr, wer er gewesen war.
Bei Urvölkern dachte man, dass sein Geist sie
beschütze, man nahm einen Teil seines Namens an, Legenden entstanden.
Kannibalen fraßen einen Teil seines Körpers, weil sie annahmen, dass seine
Kraft, Schnelligkeit, Klugheit auf sie übergehe. Andere beruhigten sich
damit, zu glauben, dass ihre Seele nach ihrem körperlichen Tod einen anderen
Körper finden werde. Einzelne ließen sich mächtige Bauten erheben, die wir
heute noch bestaunen. Nur die Klügeren unter uns gedenken der armen Arbeiter,
die für diesen Schinder und Schwindel ihr Leben lassen mussten. Dritte malen
Bilder oder schreiben. Dies scheint mir doch wesentlich sympathischer zu
sein, weil es niemanden schädigt. Goethe, der größte Dichter aller Zeiten,
ist, so sagt man, durch seine Werke unsterblich geworden. Aber wie viele
haben ihn wirklich gelesen und dann auch noch verstanden, und wer weiß, wer
Goethe wirklich war.
Wir müssen uns einfach mit dem Gedanken
anfreunden, dass es nach dem Tod zu Ende ist. Aber in jedem Einzelnen sehe
ich doch die Entwicklungsgeschichte der Menschheit, weil jeder ein bisschen
dazu beigeträgt.
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Else
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Dienstag, 28. Juli 2020
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