11) Ölmalerei mit Freskotechnik
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Ölmalerei mit Freskotechnik
Sehen wir uns diese beiden Bilder aus
verschiedenen Perioden der Malerei zuerst einmal genau an und vergleichen die
angewandte Zeichentechnik!
Das eine ist ein Bild von Sandro Botticelli, der
1445 in Florence geboren wurde und 1510 auch dort starb.
Das andere ist ein Bild von Henry Raeburn, der
1756 in Stockbridge geboren wurde und 1823 in Edinburgh starb.
Botticelli war ein Maler der fortgeschrittenen
Renaissance, also einer Zeit, in der in Italien die Fresko-Malerei blühte.
Diese Art der Malerei hatte sich auf Wände an und in Gebäuden spezialisiert.
Sie gab es im Allgemeinen eigentlich nur im warmen Süden Europas. Man trug
auf die zu bemalende Wand eine dünne Schicht frischen Gips auf (daher der
Name fresco =frisch) und malte darauf, weil der Frische Belag die Farbe sehr
schön einzog. Der Nachteil dieses Verfahrens war natürlich, dass die Farbe an
der Oberfläche verlief, die eingesaugte Menge der Farbe sehr schwer
kalkulierbar war und nur mit Entfernung der ganzen Gipsschicht korrigiert
werden konnte. Deshalb behalfen sich die Maler mit Konturenstrichen, um zum
Beispiel verschiedene Körperteile sichtbar voneinander abzutrennen.
In den Alpen oder im nördlichen Teil
Mitteleuropas war diese Art der Wandmalerei wenig verbreitet, weil das
feuchte Klima die Werke in kürzester Zeit durchweicht hätte. Dort richtete
man seine Aufmerksamkeit sehr bald auf Holz oder Leinwand als Grundlage. Die
aufgetragene Farbe, die bei einem Fresko mehr einer Wasserfarbe gleicht, also
mit Wasser vermischt war, wurde bei der Leinwandmalerei in einem speziellen
Öl aufgelöst. Diese Ölfarbe war natürlich wesentlich zähflüssiger und zerlief
auf der Leinwand nicht. Dies ermöglichte eine Maltechnik, bei der noch mehr
Betonung auf Einzelheiten gelegt werden konnte (Denken wir nur an den
Deutschen, Alfred Dürer).
Giorgio Vasari, der ganz Italien bereist hatte
und in seinem Buch „die besten Maler, Bildhauer und Architekten“ fast alle
Werke der Spätgotik und Renaissance beschreibt, erzählt in jener Schrift, wie
sehr viele italienische Künstler vor allem nach Holland und Belgien gingen,
um dort diese neue Art der Malerei zu lernen. Diese Wandermaler kamen nun zum
Teil nach Italien zurück, um auch dort diese Kunst heimisch zu machen.
Und dies ist es, was wir jetzt bei Botticelli
erkennen können. Das Gemälde, das ich hier als Beispiel aufführe ist ein
Ölgemälde mit angewandter Freskomaltechnik.
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Donnerstag, 16. Juli 2020
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