Donnerstag, 16. Juli 2020

11) Ölmalerei mit Freskotechnik
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Ölmalerei mit Freskotechnik

Sehen wir uns diese beiden Bilder aus verschiedenen Perioden der Malerei zuerst einmal genau an und vergleichen die angewandte Zeichentechnik!
Das eine ist ein Bild von Sandro Botticelli, der 1445 in Florence geboren wurde und 1510 auch dort starb.
Das andere ist ein Bild von Henry Raeburn, der 1756 in Stockbridge geboren wurde und 1823 in Edinburgh starb.

Botticelli war ein Maler der fortgeschrittenen Renaissance, also einer Zeit, in der in Italien die Fresko-Malerei blühte. Diese Art der Malerei hatte sich auf Wände an und in Gebäuden spezialisiert. Sie gab es im Allgemeinen eigentlich nur im warmen Süden Europas. Man trug auf die zu bemalende Wand eine dünne Schicht frischen Gips auf (daher der Name fresco =frisch) und malte darauf, weil der Frische Belag die Farbe sehr schön einzog. Der Nachteil dieses Verfahrens war natürlich, dass die Farbe an der Oberfläche verlief, die eingesaugte Menge der Farbe sehr schwer kalkulierbar war und nur mit Entfernung der ganzen Gipsschicht korrigiert werden konnte. Deshalb behalfen sich die Maler mit Konturenstrichen, um zum Beispiel verschiedene Körperteile sichtbar voneinander abzutrennen.
In den Alpen oder im nördlichen Teil Mitteleuropas war diese Art der Wandmalerei wenig verbreitet, weil das feuchte Klima die Werke in kürzester Zeit durchweicht hätte. Dort richtete man seine Aufmerksamkeit sehr bald auf Holz oder Leinwand als Grundlage. Die aufgetragene Farbe, die bei einem Fresko mehr einer Wasserfarbe gleicht, also mit Wasser vermischt war, wurde bei der Leinwandmalerei in einem speziellen Öl aufgelöst. Diese Ölfarbe war natürlich wesentlich zähflüssiger und zerlief auf der Leinwand nicht. Dies ermöglichte eine Maltechnik, bei der noch mehr Betonung auf Einzelheiten gelegt werden konnte (Denken wir nur an den Deutschen, Alfred Dürer).
Giorgio Vasari, der ganz Italien bereist hatte und in seinem Buch „die besten Maler, Bildhauer und Architekten“ fast alle Werke der Spätgotik und Renaissance beschreibt, erzählt in jener Schrift, wie sehr viele italienische Künstler vor allem nach Holland und Belgien gingen, um dort diese neue Art der Malerei zu lernen. Diese Wandermaler kamen nun zum Teil nach Italien zurück, um auch dort diese Kunst heimisch zu machen.
Und dies ist es, was wir jetzt bei Botticelli erkennen können. Das Gemälde, das ich hier als Beispiel aufführe ist ein Ölgemälde mit angewandter Freskomaltechnik.



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