Mittwoch, 19. August 2020

131) Was gut ist, ist einfach gut II
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Was gut ist, ist einfach gut II

Langsam kam die Musik-Branche zu der Einsicht, dass die Jungs für ihre Ziele nicht geeignet waren. Die Stilrichtung war genial, man musste nur die richtigen Leute finden, auf die man das alles aufbauen konnte. Im Idealfall hatte man ein Talent gefunden, schminkte es ein wenig, dafür gab es Kosmetiker, Journalisten, Designer, Mode-Fachleute, dann konnte die Kampagne beginnen. Nach den Aufnahmen in einem Profi-Studio, in dem man alle Effekte ausnutzte, alle Ton- und Klangnuancen korrigieren konnte, wurden Konzerte veranstaltet. Tontechniker, Playback, Lichteffekte, Riesenplakate und Platten, CDs in allen Geschäften, ständige Präsenz im Radio, Interviews im Fernsehen, Artikel in der Boulevardpresse. Und dann würde man sehen, wie sehr man den Markt ausschlachten könnte.
Die Plattenfirmen liefen nun um die Wette. Jede baute sich ihre eigene Stargruppe auf, ein paar uralte Schlager wurden neu verarbeitet, mit diesem neuen Rhythmus versehen, natürlich alles in C-Dur, vier oder fünf Akkorde. Bevor die Platten fertig waren, erschienen schon die Werbeplakate. Je nach Verbraucherzielgruppe variierten das Aussehen, das Image und die Texte der Musikband. Für die Jüngsten: „Hurra, die Ferien sind da!“ Für die Zwanziger: „Liebe am Strand!“ Für die Dreißiger: „Ein grünes Leben!“ Für die Vierziger: „Gib ihr eine Rose!“ Konzertsäle wurden reserviert. Jeder wollte die meisten Plätze besetzen, Radiominuten kaufen.
Die Gruppe gab auch weiterhin ihre Konzerte. Doch der Bedarf sank, immer häufiger wurden ihre Auftritte von Kneipenbesitzern abgelehnt, sie mussten ihre Gage senken. Für die meisten Mitglieder war das kein so großes Problem, hatten sie doch ihr Studium fast beendet und eigentlich auch nie wirklich den Wunsch gehegt, ins Musikgeschäft einzusteigen. Nur manchmal wenn sie in dem einen oder anderen Schlager ihre eigene Musik erkannten, tat es ihnen ein bisschen weh.


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