134) 1) Sie alle wollten dem kleinen Mann sagen, was wirklich Sache ist! 2)
Wer ist hier wohl der Sklave?
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1) Sie alle wollten dem
kleinen Mann sagen, was wirklich Sache ist!
2) Wer ist hier wohl der
Sklave?
Sie alle wollten dem kleinen
Mann sagen, was wirklich Sache ist!
Jahrhundertelang donnerte
der Pfarrer von der Kanzel auf die in der Kirche versammelten herunter:
„Fürchtet Gott, er wird euch vor dem Bösen, dem Teufel, bewahren!“ Die Sonne
war gerade aufgegangen und schien durch die Fenster der Sakristei im Osten
der Kirche. „Seht die Herrlichkeit Gottes!“ – schrie der christliche Priester
und zeigte nach Osten. Dort war alles vergoldet und versilbert, was das
Sonnenlicht nur noch verstärkte. Bei wolkigem Himmel wurden dort zehntausend
Kerzen aufgestellt. Mit geblendeten Augen und offenem Mund blies ihnen dann
von hinten die Orgel noch erschreckende Töne ins Genick. Natürlich fühlten
sich die Armen wie in Trans. „Unter uns gibt es Hexen und Ketzer.“ – stellte
der Wilde auf der Kanzel fest. „Wir müssen sie auf dem Scheiterhaufen
verbrennen, um sie zu säubern. Rothaarige und Juden sind besonders
gefährlich, weil sie den Jesus gequält haben. Dazu behaupten die noch, dass
wir Götzen anbieten, und wollen nicht verstehen, Vater, Sohn und der Heilige
Geist sind doch eins. Wissen die nicht, drei ist eins? Dabei hob er seine
Hand in die Höhe und streckte alle fünf Finger aus. „Im Frühjahr ziehen wir
dann in den heiligen Krieg, um Jerusalem von den Heiden zu befreien!“ Der
Rest der Predigt erfolgte auf Lateinisch, damit es auch wirklich niemand
verstand, meist nicht einmal der Schreier selbst, im schwarzen Kittel.
Der ungarische
Regierungschef von 1913-1917, Tisza István, sprach sich gegen das „allgemeine
Wahlrecht“ aus, weil er die Bewohner nicht für pflichtbewusst genug hielt, um
verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Später sollte er Ungarn in die
Katastrophe des ersten Weltkrieges führen.
Die führenden politischen
Kreise der 1930-er Jahre unternahmen nichts gegen Hitler, Mussolini und
Horthy, entzogen der demokratischen, spanischen Regierung ihre Unterstützung
und lieferten sie auf diese Weise Franco und den faschistischen Ländern aus,
weil sie dachten, dass es nicht Schlimmeres gebe, als die Volksherrschaft.
Später mussten dieselben herrschenden Kreise die größte Gefahr in den
nationalistischen, rechtsgerichteten Diktaturen erkennen, im zweiten
Weltkrieg.
Von Plattenfirmen, Verlagen,
Filmherstellern wird uns immer wieder gesagt, man müsse Kunst erlernen. Dabei
setzt man uns Hollywood, Harry Potter, Michael Jackson und ähnlichen Blödsinn
vor. „Friss das, du dummer Bürger!“
Wie lange wollen uns diese
Neunmalklugen noch an der Nase herumführen.
Wer ist hier wohl der
Sklave?
Ich war fast achtzehn, da
stellte ich mir die Frage, ob ich so leben wollte, wie alle anderen. Immer
stärker wurde der Drang in mir, auszusteigen, einfach alles und alle
zurückzulassen. Die Reaktionen meiner Umgebung kamen prompt: „Du fliehst doch
nur vor dem Leben!“, „Du wirst in irgendeine Sekte hineinrutschen, und die
machen dich dann fertig. Die haben ihre Methoden und Mittel, um dich zum
Sklaven zu machen.“ Oder: „Aha, die Droge ruft dich! Du wirst dann vor den
Schulen stehen und kleinen Kindern dieses Zeug verkaufen!“
Nun, wie sieht die Sache im
Jahre 2017, also mehr als dreißig Jahre später, in Europa aus?
Neofaschistische Bewegungen werden immer stärker, Diktaturen entstehen
innerhalb der Europäischen Union, Rassismus fordert große Opfer. Und die
Leute, die mich damals kritisierten? Tja, die sind zu Leisetretern geworden,
weil sie Angst haben, ihre jämmerliche Existenz zu verlieren. Die haben ihre
Grundsätze für ein Auto, eine Wohnung und einen Urlaub pro Jahr verkauft. Die
fragen nicht, ob ein Gesetz gerecht ist, sondern halten es einfach ein, aus
Angst. Sie sind Sklaven geworden, einer Droge, für die sie alles opfern
würden. Oder noch schlimmer, sie sind aktive Teile dieser autoritären
Systeme, wollen selbst Sklavenhalter sein.
Ich bedaure sie sehr. Ich
scheine der einzige zu sein, der fähig und bereit ist, für seine Grundsätze
zu kämpfen.
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Mittwoch, 19. August 2020
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