Donnerstag, 20. August 2020

147) 1) Der Ältere oder Alte 2) Träume sind Schäume
Written by Rainer: rainer.lehrer@yahoo.com
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334 79 74
------------------------------
1) Der Ältere oder Alte
2) Träume sind Schäume


1) Der Ältere oder Alte
Da saß er nun mir gegenüber, der Ältere, und sprach darüber, wie jung ich doch sei, dass ich noch viele Erfahrungen sammeln müsse. „Hast du auch etwas Konkretes oder wirfst du nur mit abgedroschenen Floskeln um dich herum?“ Entsetzt schaute er mich an. „Hast du keinen Respekt vor dem Alter?“ – „Nur alt geworden zu sein, ist kein Verdienst, wenn du nichts Besseres dazu gelernt hast!“ Er stand auf und ging weg. Erwartete er vielleicht, dass ich ihm nachlaufe, um mir den Blödsinn über die guten, alten Zeiten anzuhören?

2) Träume sind Schäume
An seinen Gesichtsausdrücken ließ sich darauf schließen, ob es ein erquickender oder erdrückender Traum gewesen war. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass auch unsere ersten Vorfahren träumten. Sicherlich überlappten sich da Einbildung und Erlebtes, die allmähliche Trennung dieser beiden beruht auf einer Erkenntnis unserer geschichtlichen Zeit.
Aus der bestimmenden Figur des Ur-Urgroßvaters Wotan, Re, Kronides (Zeus) wurde ein Gott, später Halbgott, Jesus, Herkules, Buddha oder ein unendlich lange lebender Methusalem, Gilgames. Wer es genau wissen wollte suchte nach Überresten, der heilige Gral der Ritterzeit. In besonders erfolgreichen Vorfahren glaubte man die Schöpfer der Welt zu erkennen. Franz von Assisi (1226): Ich bin, weil in der heiligen Schrift steht, Gott habe mich erschaffen. Und wenn die Frau nicht schön genug war, dann machten Guillaume de Lorris  1230 und Jean de Meun, vierzig Jahre später einfach eine Rose daraus, Roman de la Rose. Die Vermischung von Erlebtem und Erzähltem führte bei vielen zu Albträumen, Dante (Divina Comedia, 1308 – 1320). Blühende Phantasie oder fürchterlich Angstzustände? Der Tag des Mittelalters gehörte den einigermaßen guten Göttern, die Nacht, Dunkelheit dagegen den bösen, Satan (Widersacher, Feind), Lucifer (Lichtbringer), Mephistopheles (Verbreiter von Lügen). Als die Furcht endlich überwunden war, suchte man sich eine Märchenwelt. Gargantua und Pantagruel, die absurde Welt der Riesen, Rabelais 1532 – 1564. Tiere wurden mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet, La Fontaine 1668. Die Kolonisation brachte die phantastische Welt aus Indien und Persien nach Europa, Tausendundeine Nacht, erste englische Übersetzung 1706. Münchhausen machte sich einen Spaß daraus und erzählte Lügengeschichten, 1770. Wieder ein bisschen Schauer mit Hoffmann, 1810. Brutalität mit den Gebrüdern Grimm. Nur trauriges Ende bei Andersen 1862. Eine wunderbare Spiegelwelt bei Lewis Carroll 1880. Dann ein wenig technisiert die ersten Science Fiction mit Jules Vernes. Und am Ende? Zurück zu den Göttern mit Superman.


-----------------------------------------------
--------------------------------------------------
-------------------------------------------------
---------------------------------------------------

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen