147) 1) Der Ältere oder Alte 2) Träume sind Schäume
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
1) Der Ältere oder Alte
2) Träume sind Schäume
1) Der Ältere oder Alte
Da saß er nun mir gegenüber,
der Ältere, und sprach darüber, wie jung ich doch sei, dass ich noch viele
Erfahrungen sammeln müsse. „Hast du auch etwas Konkretes oder wirfst du nur mit
abgedroschenen Floskeln um dich herum?“ Entsetzt schaute er mich an. „Hast du
keinen Respekt vor dem Alter?“ – „Nur alt geworden zu sein, ist kein
Verdienst, wenn du nichts Besseres dazu gelernt hast!“ Er stand auf und ging
weg. Erwartete er vielleicht, dass ich ihm nachlaufe, um mir den Blödsinn
über die guten, alten Zeiten anzuhören?
2) Träume sind Schäume
An seinen Gesichtsausdrücken
ließ sich darauf schließen, ob es ein erquickender oder erdrückender Traum
gewesen war. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass auch unsere
ersten Vorfahren träumten. Sicherlich überlappten sich da Einbildung und
Erlebtes, die allmähliche Trennung dieser beiden beruht auf einer Erkenntnis
unserer geschichtlichen Zeit.
Aus der bestimmenden Figur
des Ur-Urgroßvaters Wotan, Re, Kronides (Zeus) wurde ein Gott, später
Halbgott, Jesus, Herkules, Buddha oder ein unendlich lange lebender Methusalem,
Gilgames. Wer es genau wissen wollte suchte nach Überresten, der heilige Gral
der Ritterzeit. In besonders erfolgreichen Vorfahren glaubte man die Schöpfer
der Welt zu erkennen. Franz von Assisi (1226): Ich bin, weil in der heiligen
Schrift steht, Gott habe mich erschaffen. Und wenn die Frau nicht schön genug
war, dann machten Guillaume de Lorris 1230 und Jean de Meun, vierzig Jahre später
einfach eine Rose daraus, Roman de la Rose. Die Vermischung von Erlebtem und
Erzähltem führte bei vielen zu Albträumen, Dante (Divina Comedia, 1308 –
1320). Blühende Phantasie oder fürchterlich Angstzustände? Der Tag des
Mittelalters gehörte den einigermaßen guten Göttern, die Nacht, Dunkelheit
dagegen den bösen, Satan (Widersacher, Feind), Lucifer (Lichtbringer), Mephistopheles
(Verbreiter von Lügen). Als die Furcht endlich überwunden war, suchte man
sich eine Märchenwelt. Gargantua und Pantagruel, die absurde Welt der Riesen,
Rabelais 1532 – 1564. Tiere wurden mit menschlichen Eigenschaften
ausgestattet, La Fontaine 1668. Die Kolonisation brachte die phantastische
Welt aus Indien und Persien nach Europa, Tausendundeine Nacht, erste
englische Übersetzung 1706. Münchhausen machte sich einen Spaß daraus und
erzählte Lügengeschichten, 1770. Wieder ein bisschen Schauer mit Hoffmann,
1810. Brutalität mit den Gebrüdern Grimm. Nur trauriges Ende bei Andersen
1862. Eine wunderbare Spiegelwelt bei Lewis Carroll 1880. Dann ein wenig
technisiert die ersten Science Fiction mit Jules Vernes. Und am Ende? Zurück
zu den Göttern mit Superman.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Donnerstag, 20. August 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen