Sonntag, 23. August 2020

165) autoritärer Regime gegen Demokratie
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Autoritärer Regime gegen Demokratie

Die Grundlage für Wohlstand und verhältnismäßige Gleichgerechtigkeit ist Demokratie. Dies, wie es anfangs des einundzwanzigsten Jahrhundert verstanden wird, beinhaltet das Wahlrecht der Frauen, keine Diskrimination Andersdenkender oder Anderslebender, freie Wahl des Wohnsitzes und des Arbeitsplatzes und so weiter. Es besteht in modernen Industriestaaten die weitverbreitete Ansicht, dass es der innigste Wunsch eines jeden Einzelnen ist, in einer solchen Gesellschaft zu leben, und dass autoritäre Regime sich nicht lange halten können.
Dies klingt fast wie ein Wahlprogramm einer fortschrittlichen Partei. Es gibt nur ein paar kleine Schönheitsfehler. Die geschriebene Geschichte der letzten viertausend Jahre betrachtet muss doch leider festgestellt werden, dass es eine solche Art von freier Gesellschaft eigentlich erst seit knapp einhundert Jahren gibt. Neunzehnhundertfünf bekamen die finnischen Frauen als erste in der Welt das Wahlrecht, neunzehnhundertsechs wurde gesetzlich die Trennung von Staat und Kirche in Frankreich festgelegt, eine genau geführte Statistik würde zeigen, dass die wenigsten der Könige, Despoten, Diktatoren oder anderer Alleinherrscher durch einen gewaltsamen Tod oder Thronverlust gestürzt wurden. Die Vereinigten Staaten erleben heute (zweitausendsiebzehn bis einundzwanzig), wie ein Clown alle diese Werte in Frage stellt und dabei noch über eine große Zahl von Anhängern verfügt, in Europa sind Neofaschisten in fast allen Staaten im Vormarsch, in Osteuropa (besonders Ungarn und Polen) gibt es keine Demokratien.
Woher kommt dieses Vertrauen in die Zukunft? Oder glaubt man vielleicht, dass sich die Menschheit, wie beim Dialektischen Materialismus von Marx, unwiderruflich in Richtung demokratischer Gesellschaften bewegt, ohne dass dazu die geringste Anstrengung unternommen werden müsste.
Liebe Leutchen! Bitte aufwachen! Schaut euch doch ein bisschen um!
Es ist eine Tatsache, dass neunzig Prozent der Gesellschaft eine starke Hand wünscht, weil sie unter Minderwertigkeitskomplexen leiden, dass sie zu faul sind, ihren eigenen Kopf anzustrengen, dass es für diese Mehrheit wesentlich bequemer ist, nach obenhin Füße zu küssen und nach untenhin zu treten, dass sie fast alle intolerant sind und nationalistische, rassistische Neigungen haben.
Wir stehen erst am Anfang der demokratischen Ära und es könnte ganz leicht zu einem schnellen Ende kommen, wenn wir uns nicht alle auf die Hinterfüße stellen, um das Erreichte zu verteidigen.


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