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Autoritätsprinzips!
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1) Kinder im Jahre 2018
2) Gespräch mit einem
Anhänger des Autoritätsprinzips!
1) Kinder im Jahre 2018
Ein paar Kinder im Alter
zwischen neun und dreizehn wurden zu einem kleinen Experiment ausgesucht, sie
sollen nun ein Bild malen, was ihre Vorstellungen über die Welt sind, auch
ich, als alternder Erwachsener nehme daran teil und male fleißig mein eigenes
Bild. Während der schöpferischen Tätigkeit entwickelt sich ein reges Gespräch.
Immer wieder werfen sie einen Blick auf mein Werk und lächeln. „Wie
altmodisch!“ ist der Kommentar. Es stellt einen Affen dar, der am Strand
sitzend eine Banane verspeist und dabei den Sonnenuntergang betrachtet, der
sich auf der Meeresoberfläche rötlich spiegelt. Ich wollte damit zu erkennen
geben, dass unsere persönlichsten Erfahrungen weit entfernt von dem stehen,
was wir in Büchern lesen oder uns von der Wissenschaft weißgemacht wird.
Manchmal wandern auch meine Augen zu den Gemälden der Kinder, da wohne ich
der Entstehung unseres Sonnensystems oder ganzer Galaxien bei.
Nun soll von allen
Teilnehmern ein zweites Bild gemalt werden, in dem die Kinder ihren
Vorstellungen darüber Ausdruck geben, wie die Welt wirklich aussieht. Zu
meinem Erstaunen erblicke ich nun Stundenpläne, Kinder, die an Tischen sitzend
ihre Hausaufgaben machen oder einfach Schulgebäude. Auf meiner Zeichnung
macht einer auf der linken Seite gerade ein riesiges Feuer auf der Sonne, in
der Mitte ist der Erdball auf dem oben ein Affe sitzt und unten ein anderer
Affe herunterfallen würde, wenn er sich nicht an einem Baum festhalten würde,
der Viertelmond auf der rechten Seite zeigt ein lächelndes Gesicht. Eines der
Kinder meint: „Bei dir gibt‘s gerade eine Mondfinsternis!“ Meine Enttäuschung
ist vollkommen.
2) Gespräch mit einem
Anhänger des Autoritätsprinzips!
Beschreibung meiner Person:
einen Meter fünfundachtzig groß, hundert Kilogramm, fast nur Muskeln und
ziemlich belesen. Dies sind geeignete Bedingungen, um einem Anhänger des
Autoritätsprinzips verständlich zu machen, dass seine Vorstellungen auch für ihn
selbst nicht gerade vorteilhaft sind.
Ich: Du denkst also, dass
das Autoritätsprinzip das beste System für ein Land ist.
Er: Natürlich! Es macht
unser Land wieder groß. Denk doch an die Geschichtsbücher! Überall können wir
über erfolgreiche Feldherrn, Fürsten und Könige lesen.
Ich: In Ordnung! Du möchtest
einen Führer haben, der dir sagt, wann du auf die Toilette gehen darfst, wie
im Kindergarten.
Er: Nein, nein! Ich möchte
auf mein Land wieder stolz sein. Das ist alles!
Ich: Und was bekommst du
persönlich dafür? Was bringt dir das?
Er: Demokratien
funktionieren nicht, alle schreien durcheinander und am Ende kommt doch
nichts dabei heraus. Der beste und klügste muss entscheiden und alle anderen
gehen in die gleiche Richtung.
Ich: Und wer entscheidet,
wer der beste und klügste ist?
Er: Natürlich der Fähigste!
Und alle anderen müssen sich unterordnen.
Ich: In Ordnung! Aber noch
einmal die Frage: Was bedeutet so etwas für dich und dein tägliches Leben?
Er: Ich trete die Ausländer,
Juden, Zigeuner, Schwulen und alle, die nicht gehorchen wollen, in den Arsch!
(Ein großes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht.)
Ich: (Ich baue mich ein
bisschen vor ihm auf und sehe, wie sein Lächeln sich langsam verzerrt.) Weil
ich, im Gegensatz zu dir, weiß, was ein Autoritätsprinzip bedeutet, bin ich
klüger als du, außerdem bin ich stärker als du. Deshalb trete ich dich jetzt
in den Arsch! (Ich sah selten jemanden, der plötzlich so klein wurde.)
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Montag, 24. August 2020
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