149) 1) Zufällig getroffen 2) Es gibt nur wenige Dinge 3) Frauen und ihre
Männer
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
1) Zufällig getroffen
2) Es gibt nur wenige Dinge
3) Frauen und ihre Männer
1) Zufällig getroffen
Ein schöner Tag für einen
Spaziergang, und kein besonderes Vorhaben. Ich setzte mich auf eine Bank im
Park und begann, zu lesen. Das Buch war nicht so interessant, aber man legt
kein Buch weg, das nicht zu schlecht ist und schon zur Hälfte gelesen ist.
Die Hunde oder Spaziergänger, die an meiner Bank vorbeigingen, bemerkte ich
kaum.
Doch dann hatte ich das
Gefühl, dass mich jemand anschaut. Ich hob langsam den Blick. Zuerst Füße und
Beine, eine Frau, ein Herbstmantel, ganz elegant, dann blonde, kurze Haare.
Sie lächelte. Ich suchte in meinem Gedächtnis. Wahrscheinlich bemerkte sie
die Lücke in meinen Erinnerungen. Ein Vorname und ein Ort wurden mir genannt.
Die Suche in meinen Gehirngängen ging weiter. Ja, nun hatte ich etwas
gefunden: „Vor fünfundzwanzig Jahren?“ – „Richtig!“ – kam die Antwort. Ich
wollte aufstehen, aber sie hatte sich schon gesetzt. Vielleicht wollte sie
eine Umarmung umgehen, obwohl meine Überraschung noch immer zu groß war, um
dies zu vollbringen. Ungefähr fünfundzwanzig Jahre früher hatte es in meinem
Leben ein Mädchen gegeben, weder sehr lange, noch sehr prägend. Man würde das
eine Liaison nennen, ich hatte auch nie viel an sie gedacht.
„Wie geht’s?“ – fragte sie.
„Gut, danke. Und dir?“ – „Gut.“ Ihr Tonfall veranlasste mich zu der
Bemerkung: „Das klingt nicht sehr überzeugend.“ – „Das sollte es auch nicht
sein!“ – kam ihre Antwort langsam.
Jetzt begann sie, zu
erzählen. Meine Gedanken kreisten um ihre Erscheinung. Fünfundzwanzig Jahre
hatten auch sie geprägt, eine reife Frau, vielleicht ein bisschen überreif,
aber noch nicht faul, auf keinen Fall. Sie hatte geheiratet, eine Tochter,
die bereits im Ausland studierte, und ihr Mann mit Karriere.
Sie hatte ein paar Beiträge
und Musikstücke von mir im Internet gelesen und gehört. Nun funkelten ihre
Augen. „Wenn du so weitermachst, wirst du noch bekannt.“ Berühmte Leute
trifft man nicht an jeder Straßenecke. „Du musst ein sehr interessantes Leben
haben.“ – „Es ist sehr abwechslungsreich, aber sehr unsicher.“ – Sie dachte
kurz nach: „Du lebtest auch vor fünfundzwanzig Jahren schon so und hast dich
nicht geändert.“ Und jetzt fiel mir der Grund für unsere baldige Trennung ein
und ich sagte lächelnd. „Es war für dich auch damals ein Problem, dass man
mit mir nicht repräsentieren kann.“
Nach ein paar weiteren
unbedeutenden Sätzen verabschiedeten wir uns. Sie ließ mich mit meinem Buch
allein. Es ging so schnell, dass ich wieder keine Gelegenheit hatte,
aufzustehen.
2) Es gibt nur wenige Dinge,
bei denen wirklich ein Rückgrat gezeigt werden muss. In sonstigen Fällen
spielen Schwächen keine Rolle.
3) Frauen und ihre Männer
In dem Buch „Kamasutra“ geht
es nicht um die Beschreibung von hundertfünfzig verschiedenen Stellungen. Vor
zweitausendfünfhundert Jahren befriedigten die Freudendamen ihre Kundschaft
mit dem Mund. Dadurch war eine Erkrankung der Frau, oder Verbreitung von
Geschlechtskrankheiten weitgehend ausgeschlossen (Es gab damals noch kein
Aids.). Ein weiser wird zitiert, der behauptet, dass Frauen eigentlich keinen
Orgasmus hätten.
In einigen afrikanischen
Ländern wird den Mädchen zwischen dem achten und zehnten Lebensjahr noch
heute der Klitoris herausgeschnitten. Sie sollen beim Geschlechtsverkehr
weniger Freude empfinden und dadurch vor der Sünde des Fremdgehens bewahrt
werden. Ich frage mich, ob es die dortigen Männer nicht stört, dass ihre
Frauen beim ehelichen, sexuellen Akt selbstverständlich auch weniger Freude
fühlen und zeigen.
Natürlich ist es am Beginn
des einundzwanzigsten Jahrhunderts in Europa und Nordamerika nicht mehr ganz
so schlimm, aber eine Machomentalität beherrscht auch diese Regionen noch
immer, angefangen bei Lohnunterschieden bis zum Mutterschaftsurlaub. In
großen Kulturzentren, in denen Frauen finanziell unabhängiger sind, suchen
sie sich lieber einen feminineren Mann, vielleicht verstehe er sie besser.
Tatsache ist, dass Frauen Kinder
gebären und schon deshalb eine wesentlich tiefere Beziehung zu ihren Kindern
haben. Weiterhin wird es auch in der Zukunft für alleinerziehende Frauen
nicht leicht sein. Ein Partner könnte ihnen dabei sehr behilflich sein. Die
große Frage ist nur, wie man/frau so einen findet.
Es gibt viele Arten von
Männern. Die meisten Kinder aus erster Ehe stammen meist von einem Traummann,
mit dem es aber unmöglich war, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Da ist dann
der andere, der sich leicht beeinflussen lässt. Doch so einem fehlt oft
Eigeninitiative, die Frau muss ihn erobern und er ist auch sonst mehr ein
Waschlappen, zwar pflegeleicht, aber totlangweilig. Und wenn man/frau
schließlich einen gefunden, ausgesucht und in ihren Bann gezogen hat, muss
sie diesem jeden Tag mehrmals das Gefühl geben, dass er der Traummann, der
einzige ist. Wahrscheinlich ist die Sache schwieriger mit einem Mann, als mit
Kindern, vor allem, weil Sprösslinge im Normalfall nicht einfach weglaufen.
Es kann den Frauen nicht verübelt werden, wenn sie mit dem Kopf und nicht mit
ihrem Herzen oder Geschlechtsteil (bei Männern heißt dies: schwanzgesteuert)
denken, oft sogar eine Rolle spielen. An Selbstverwirklichung ist hier sehr
oft nicht zu denken, ihre gesamte Aufmerksamkeit und Ideenreichtum müssen auf
dem Altar der Partnerschaft geopfert werden.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Freitag, 21. August 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen