145 1) die Macht 2) Angst, Schande, Würde 3) Die
Geschichte der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit! 4) Dies Wasser
ist still, aber 5) Ihr Spießbürger! Ich bedanke 6) Soll jemandem zu verstehen
gegeben werden, dass … 7) Es ist acht Uhr, Winter und sehr kalt.
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1) die Macht
2) Angst, Schande, Würde
3) Die Geschichte der
Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit!
4) Dies Wasser ist still,
aber …
5) Ihr Spießbürger! Ich
bedanke …..
6) Soll jemandem zu verstehen
gegeben werden, dass …
7) Es ist acht Uhr, Winter
und sehr kalt.
1) die Macht
Die Grenze zwischen diesen
beiden ist schwimmend. Jeder, der stärker, größer, mächtiger, reicher,
klüger, besser positioniert, gebildeter, schöner, gefühlsmäßig oder seelisch
überlegen ist, steht früher oder später vor einer Situation, in der er seine
Vorteile ausnützen wird. Die Erkenntnis, dass Großartigkeit erst dann kommt,
wenn man sich neben den Kleinen stellt, ist ein langer und schwieriger Lernprozess.
Das Gefühl der Macht ist ein Trunkgefühl, vor dem keiner gefeit / bewahrt
ist.
Und welcher Kleinere kann
der Versuchung widerstehen, sich dem Größeren anzuschließen, um auch
wenigstens einmal von dem Schwindelgefühl der Trunkenheit der Macht zu kosten?
2) Angst zu haben ist keine
Schande! Aber eines darfst du nie verlieren: deine Würde vor dir selbst!
3) Die Geschichte der
Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit!
Die Ägypter waren in
verschiedenen Wissenschaften sehr fortgeschritten, Medizin, Architektur, Sternkunde.
Und doch hatten die meisten eigentlich kein Bewusstsein ihrer selbst. Starb
der Pharao, so war auch für das Volk die Welt zu Ende. Sie lebten sozusagen
für ihren göttlichen Herrscher. Wie ein Kind, das erst langsam im Alter von ungefähr
neun Monaten lernt, dass es selbst und seine Mutter zwei verschiedene
Personen sind. Sie standen also auf der Stufe eines neunmonatigen Kindes.
Dass der Europäer ganze
Völker in Asien, Afrika und Amerika unterdrücken konnte, lag meist nicht nur
an der Überlegenheit seiner Waffen und technischen Hilfsmittel, sondern auch
daran, dass sehr viele dieser Völker sich von selbst unterwarfen, weil sie
die Weißen für Götter hielten. Meistens mussten die Sklavenhändler ihre
gerade für ein paar Glasperlen gekauften Schwarzen gar nicht fesseln oder
ketten. Sehr viele waren schon früher von einem König an den anderen verkauft
worden und es schien ihnen ganz normal, dass der Weiße sie nun auf ein Schiff
verfrachtete und dann an einen anderen Weißen weitergab. Auf den Großplantagen
gab es hunderte von Sklaven und nur eine Handvoll Aufseher. Die letzteren
hätten gegen eine solche Masse nicht die geringste Chance gehabt.
Marquis de Sades Bücher sind
eigentlich nur für ihre Sexorgien bekannt. Würde ein bisschen genauer nachgelesen,
könnten noch viel wichtigere Dinge auffallen. Er schreibt zum Beispiel: Ein
Mitglied einer höhergestellten Gesellschaftsschicht, würde nie einen Diener
oder Bauern um Verzeihung bitten, weil jener das einfach nicht verstehen
würde.
Saint Just musste nach der
französischen Revolution seine Zeitgenossen davon überzeugen, dass der König
nicht unantastbar ist und genauso für seine Verbrechen bestraft werden kann,
wie jeder andere, normale Bürger.
Auch heute gibt es noch sehr
viele, die ihren Kopf nicht anstrengen wollen, also nicht genügend
Selbstwertgefühl haben und lieber Befehle ausführen. Dies ermöglicht
autoritäre Systeme. Religionen spielen die gleiche Rolle, dem Menschen zu
sagen, er müsse sich unterordnen.
Persönlichkeit ist eine der
Grundvoraussetzungen für Demokratie.
Die Frage ist nur, woher
Persönlichkeit kommt. Durch Erziehung? Durch die Möglichkeit?
4) Dies Wasser ist still,
aber sehr tief und dazu noch stockdunkel!
5) Ihr Spießbürger! Ich
bedanke mich bei euch, mir die Möglichkeit verweigert zu haben, genauso zu
werden, wie ihr selbst!
6) Soll jemandem zu
verstehen gegeben werden, dass seine Tat sogenannt unmoralisch ist, wird er
aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
Aber was ist zu tun, wenn
jemand Neofaschist ist. Du kannst ihn nicht ausschließen, weil es zu viele
sind und du am Ende allein dastehst.
Neofaschismus ist eine Art
von Morallosigkeit.
7) Es ist acht Uhr, Winter
und sehr kalt. Sekretärinnen und weibliche Büroangestellte eilen zum Arbeitsplatz.
Sie sind oben doppelt so dick bekleidet, wie an warmen Tagen. Nur die Beine
sind schlank geblieben, kaum verborgen und laufen schnell, in der Hoffnung
bei Bewegung weniger zu frieren.
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Donnerstag, 20. August 2020
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