144) 1) Die Zukunft 2) Drogen und die Scheinheiligen der Tugend 3) Heilig
bis zum Ende!
Learn languages (via Skype): Rainer: + 36 20 549 52 97 or + 36 20 334
79 74
|
------------------------------
|
1) Die Zukunft
2) Drogen und die
Scheinheiligen der Tugend
3) Heilig bis zum Ende!
1) Die Zukunft
Maschinen verdrängen
den Menschen vom Arbeitsplatz. Worin
liegt unsere Zukunft? Natürlich in den Kindern! Wir müssten uns ganz einfach
mehr mit ihnen beschäftigen. Wir hätten Zeit dazu. Jedes Kind bekommt am
Anfang einen Lehrer, später zwei, drei und vier. Fast alle Leute sind
Pädagogen, Lehrer. Nur aus jedem tausendsten, kreativsten, erfinderischsten
wird ein Schaffender.
2) Drogen und die
Scheinheiligen der Tugend
Nach präsidentiellen Wahlen
in Frankreich gibt es Strafermäßigungen für alle, nur Vergewaltiger,
Pädophile, Mörder, Zuhälter und Verurteilte wegen Drogendelikten sind
ausgeschlossen.
In Deutschland kann ein im
Ausland wegen Drogendelikten und Völkermord verurteilter Deutscher nach
seiner Rückkehr ins Heimatland noch einmal vor Gericht gestellt werden, wenn
der Staatsanwalt die Ansicht vertritt, dass die im Ausland verhängte Strafe
zu geringfügig war.
Zwei alte Schulfreunde
treffen sich auf der Straße. Der eine hatte gerade seine Gefängnisstrafe
wegen eines Drogendeliktes abgesessen. Der andere fragt ihn: „Bist du denn
auch vor Schulen gestanden und hast kleinen Kindern Drogen angeboten?“
Nach dreißig Jahren
verfehlter Drogenpolitik und der Einsicht, dass das größte Drogenproblem in
Europa und Nordamerika der Alkohol ist, sehen sich diese Gesellschaften
gezwungen leichtere Drogen zu legalisieren, um zu verhindern, dass noch mehr
Jugendliche wegen Kleinigkeiten ins Gefängnis kommen und ihnen damit eine
normale Zukunft verbaut wird.
Die Südamerikaner bäumen
sich auf. Sie wollen nicht mehr akzeptieren, dass man ihre Völker mit Alkohol
vergiftet, während ihre dort ansässigen Betäubungsmittel als gefährliche
Drogen verboten werden.
3) Heilig bis zum Ende!
Der Hund bellte unter dem
Baum, auf den sich die Katze mit ihrer Beute gerettet hatte. Die Maus in
ihrem Maul bewegte sich noch rege, und das krallige Haustier hätte gerne noch
ein bisschen mit ihr gespielt, aber hier oben ging das leider nicht. Als der
Junge aus dem Haus kam, um zu sehen, warum der Hund lärmte, erblickte er den
Nachbarn, der gerade durch das Gartentor hereintrat, um beim Schlachten des
fetten Schweines zu helfen. „Wo ist dein Vater?“ fragte er. „Er ist schon im
Stall und wartet.“ Der Junge hasste diese Gelegenheiten, besonders wenn diese
Stümper das arme Tier nicht sofort mit dem ersten Stich in den Hals töten
konnten. Das verletzte Tier ließ dann keine Möglichkeit aus, seinen Henkern
doch noch zu entwischen. Manchmal dauerte es Stunden, es zu fangen und
endlich zu töten. Dabei schrie es fürchterlich: „Wui – wui – iii!“ Meist
gelang es dann dem Jungen, zum Fluss zu verschwinden, wofür er später immer
kräftig versohlt wurde, weil man doch jeder arbeitskräftigen Hand bedurfte.
Großgeworden würde er ganz sicherlich den bäuerlichen Familienhof verlassen.
Er war das älteste von zwei
Kindern. Aber im Allgemeinen erbten nur die ältesten Söhne und sein
Geschwister war zudem noch ein Mädchen. Ihr dagegen gefiel der ganze Betrieb.
Als Kleinkind hatte sie einmal einen ganzen Krug frisches Schweineblut in
sich hineingeschüttet und verlangte gar noch mehr. Der Junge nannte das
Blutrünstigkeit, dem Vater war das jedoch völlig nach seinem Geschmack. Stolz
blickte er auf seine Tochter und wünschte, dass doch sie der Sohn wäre. Die
Mutter bemerkte die Abscheu und Zurückgezogenheit ihres Sohnes und als er
vierzehn geworden war, überredete sie den unwilligen Vater, den Jungen zu den
Mönchen zu schicken, mit dem Spruch: „Man könnte hier auf dem Hof mit dem
sowieso nichts anfangen!“ Was für eine Erleichterung für den Jüngling! Er
hatte immer am Rockzipfel seiner Mutter gehangen, aber das weiche Mutterherz
konnte ihn nur selten vor der harten Vaterhand beschützen.
Das Leben im Internat des
Klosters empfand er als angenehm. Es gab keinen Hund, der eine Katze jagte,
keinen Metzger, der das Schwein schlachtete, nur eine friedliche Welt der
Zurückgezogenheit. Wenn er fleißig lernte, waren die Mönche sogar mit ihm
zufrieden. So legte er nach seinem sechzehnten Lebensjahr auch gerne den
Ordenseid ab und blieb einfach bei ihnen. Fleisch gab es selten und auch dann
sah er nur das Endergebnis in der Suppe, nicht das „Woher“ oder „Wie“. In den
wärmeren Jahreszeiten, wenn es an die Feldarbeit ging, blieben die
Schreibfertigsten und die Zöglinge reicher Adliger im Kloster, um
Schreibarbeit zu leisten. Die anderen mussten bei der Feldarbeit helfen.
Einmal im Frühling, als er nach
dem Mittagsmahl im Garten des Klosters saß und den Bienen bei der
Sammelarbeit zusah, erinnerte er sich plötzlich an seine Mutter. Bisher hatte
ihm von seiner Kindheit überhaupt nichts gefehlt. Doch nun, diese Blume, der
Geruch, die Frische. Nachdem das fleißige Insekt seine Arbeit an der Blüte
beendet hatte, pflückte er die Blume und nahm sie mit auf seine Zelle.
Täglich musste ein Stück des Stiels abgeschnitten werden, damit sie weiter
Wasser aufnehmen konnte. Irgendwann war auch dieser zu Ende und somit seine
Träumerei. Die Blume ließ den Kopf hängen und verwelkte. Es störte ihn nicht,
wenn die Pflanzen im Winter im Garten oder auf dem Feld kaputtgingen, weil
das zu Geburt, Leben und Sterben gehörte. Diese Blume war jedoch etwas
anderes. Er hatte sie gepflückt und somit ihr Leben verkürzt. Jedes Mal,
während er nun im Speisesaal saß, schien der Brei zu rufen: „Du Mörder!“ Er
löffelte nur noch die Soße heraus. Manchmal sah man ihn nun Sand essen,
Steine lutschen, Sonnenenergie sammeln oder tief Luft holen. Ging er in den
Garten, so passte er auf, keinen Grashalm umzuknicken.
Durch die dürftige
Ernährung, die er zu sich nahm, wurde er immer schwächer und konnte bald
nicht mehr aufstehen. Seine Klosterbrüder versuchten, ihn zu füttern, aber er
wollte außer Wasser nichts mehr zu sich nehmen. Zur Sterbestunde formten
seine Lippen ein zufriedenes Lächeln. Ein Heiliger bis zum Ende.
|
-----------------------------------------------
|
--------------------------------------------------
|
-------------------------------------------------
|
---------------------------------------------------
|
|
Donnerstag, 20. August 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen