Donnerstag, 20. August 2020

144) 1) Die Zukunft 2) Drogen und die Scheinheiligen der Tugend 3) Heilig bis zum Ende!
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1) Die Zukunft
2) Drogen und die Scheinheiligen der Tugend
3) Heilig bis zum Ende!

1) Die Zukunft

Maschinen verdrängen den  Menschen vom Arbeitsplatz. Worin liegt unsere Zukunft? Natürlich in den Kindern! Wir müssten uns ganz einfach mehr mit ihnen beschäftigen. Wir hätten Zeit dazu. Jedes Kind bekommt am Anfang einen Lehrer, später zwei, drei und vier. Fast alle Leute sind Pädagogen, Lehrer. Nur aus jedem tausendsten, kreativsten, erfinderischsten wird ein Schaffender.

2) Drogen und die Scheinheiligen der Tugend

Nach präsidentiellen Wahlen in Frankreich gibt es Strafermäßigungen für alle, nur Vergewaltiger, Pädophile, Mörder, Zuhälter und Verurteilte wegen Drogendelikten sind ausgeschlossen.
In Deutschland kann ein im Ausland wegen Drogendelikten und Völkermord verurteilter Deutscher nach seiner Rückkehr ins Heimatland noch einmal vor Gericht gestellt werden, wenn der Staatsanwalt die Ansicht vertritt, dass die im Ausland verhängte Strafe zu geringfügig war.
Zwei alte Schulfreunde treffen sich auf der Straße. Der eine hatte gerade seine Gefängnisstrafe wegen eines Drogendeliktes abgesessen. Der andere fragt ihn: „Bist du denn auch vor Schulen gestanden und hast kleinen Kindern Drogen angeboten?“
Nach dreißig Jahren verfehlter Drogenpolitik und der Einsicht, dass das größte Drogenproblem in Europa und Nordamerika der Alkohol ist, sehen sich diese Gesellschaften gezwungen leichtere Drogen zu legalisieren, um zu verhindern, dass noch mehr Jugendliche wegen Kleinigkeiten ins Gefängnis kommen und ihnen damit eine normale Zukunft verbaut wird.
Die Südamerikaner bäumen sich auf. Sie wollen nicht mehr akzeptieren, dass man ihre Völker mit Alkohol vergiftet, während ihre dort ansässigen Betäubungsmittel als gefährliche Drogen verboten werden.

3) Heilig bis zum Ende!
Der Hund bellte unter dem Baum, auf den sich die Katze mit ihrer Beute gerettet hatte. Die Maus in ihrem Maul bewegte sich noch rege, und das krallige Haustier hätte gerne noch ein bisschen mit ihr gespielt, aber hier oben ging das leider nicht. Als der Junge aus dem Haus kam, um zu sehen, warum der Hund lärmte, erblickte er den Nachbarn, der gerade durch das Gartentor hereintrat, um beim Schlachten des fetten Schweines zu helfen. „Wo ist dein Vater?“ fragte er. „Er ist schon im Stall und wartet.“ Der Junge hasste diese Gelegenheiten, besonders wenn diese Stümper das arme Tier nicht sofort mit dem ersten Stich in den Hals töten konnten. Das verletzte Tier ließ dann keine Möglichkeit aus, seinen Henkern doch noch zu entwischen. Manchmal dauerte es Stunden, es zu fangen und endlich zu töten. Dabei schrie es fürchterlich: „Wui – wui – iii!“ Meist gelang es dann dem Jungen, zum Fluss zu verschwinden, wofür er später immer kräftig versohlt wurde, weil man doch jeder arbeitskräftigen Hand bedurfte. Großgeworden würde er ganz sicherlich den bäuerlichen Familienhof verlassen.
Er war das älteste von zwei Kindern. Aber im Allgemeinen erbten nur die ältesten Söhne und sein Geschwister war zudem noch ein Mädchen. Ihr dagegen gefiel der ganze Betrieb. Als Kleinkind hatte sie einmal einen ganzen Krug frisches Schweineblut in sich hineingeschüttet und verlangte gar noch mehr. Der Junge nannte das Blutrünstigkeit, dem Vater war das jedoch völlig nach seinem Geschmack. Stolz blickte er auf seine Tochter und wünschte, dass doch sie der Sohn wäre. Die Mutter bemerkte die Abscheu und Zurückgezogenheit ihres Sohnes und als er vierzehn geworden war, überredete sie den unwilligen Vater, den Jungen zu den Mönchen zu schicken, mit dem Spruch: „Man könnte hier auf dem Hof mit dem sowieso nichts anfangen!“ Was für eine Erleichterung für den Jüngling! Er hatte immer am Rockzipfel seiner Mutter gehangen, aber das weiche Mutterherz konnte ihn nur selten vor der harten Vaterhand beschützen.
Das Leben im Internat des Klosters empfand er als angenehm. Es gab keinen Hund, der eine Katze jagte, keinen Metzger, der das Schwein schlachtete, nur eine friedliche Welt der Zurückgezogenheit. Wenn er fleißig lernte, waren die Mönche sogar mit ihm zufrieden. So legte er nach seinem sechzehnten Lebensjahr auch gerne den Ordenseid ab und blieb einfach bei ihnen. Fleisch gab es selten und auch dann sah er nur das Endergebnis in der Suppe, nicht das „Woher“ oder „Wie“. In den wärmeren Jahreszeiten, wenn es an die Feldarbeit ging, blieben die Schreibfertigsten und die Zöglinge reicher Adliger im Kloster, um Schreibarbeit zu leisten. Die anderen mussten bei der Feldarbeit helfen.
Einmal im Frühling, als er nach dem Mittagsmahl im Garten des Klosters saß und den Bienen bei der Sammelarbeit zusah, erinnerte er sich plötzlich an seine Mutter. Bisher hatte ihm von seiner Kindheit überhaupt nichts gefehlt. Doch nun, diese Blume, der Geruch, die Frische. Nachdem das fleißige Insekt seine Arbeit an der Blüte beendet hatte, pflückte er die Blume und nahm sie mit auf seine Zelle. Täglich musste ein Stück des Stiels abgeschnitten werden, damit sie weiter Wasser aufnehmen konnte. Irgendwann war auch dieser zu Ende und somit seine Träumerei. Die Blume ließ den Kopf hängen und verwelkte. Es störte ihn nicht, wenn die Pflanzen im Winter im Garten oder auf dem Feld kaputtgingen, weil das zu Geburt, Leben und Sterben gehörte. Diese Blume war jedoch etwas anderes. Er hatte sie gepflückt und somit ihr Leben verkürzt. Jedes Mal, während er nun im Speisesaal saß, schien der Brei zu rufen: „Du Mörder!“ Er löffelte nur noch die Soße heraus. Manchmal sah man ihn nun Sand essen, Steine lutschen, Sonnenenergie sammeln oder tief Luft holen. Ging er in den Garten, so passte er auf, keinen Grashalm umzuknicken.
Durch die dürftige Ernährung, die er zu sich nahm, wurde er immer schwächer und konnte bald nicht mehr aufstehen. Seine Klosterbrüder versuchten, ihn zu füttern, aber er wollte außer Wasser nichts mehr zu sich nehmen. Zur Sterbestunde formten seine Lippen ein zufriedenes Lächeln. Ein Heiliger bis zum Ende.


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