142) 1) Ja, ja! Jeder Meier zu seiner Zeit! 2) Der gotische Dom = das
Haus Gottes
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1) Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
2) Der gotische Dom = das
Haus Gottes
1) Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
Wilhelm Meier gehörte zu
einer Einheit der Militärpolizei des kaiserlichen Heeres und es war seine
Aufgabe, Frontdeserteure zu stellen. Nun, Ende 1918 waren es so viele
geworden, dass man sie nicht mehr zuerst zum Militärgericht schickte, sondern
sofort, an Ort und Stelle hinrichtete. Und weil er sich für diese Arbeit als
besonders geeignet zeigte, hatte man ihn mit dem Eisernen Kreuz
ausgezeichnet.
Adolf Meier saß mit seiner
zehnköpfigen Familie, er, seine Frau und die acht Kinder, am Mittagstisch. Er
hatte sich Hitlers Leitspruch angeschlossen und half nun das deutsche Volk zu
vermehren. Als Ingenieur gab es für ihn in der Munitionsfabrik viel Arbeit,
der Krieg musste vorbereitet werden, um die Schande von Versailles zu
revidieren, die Herrschaft des Judenvolkes zu brechen. Die Kulturzerstörer,
Slawen, Ungarn, Zigeuner sollten vom Erdboden vertilgt werden.
Richard Meier war Architekt.
Die Bauindustrie beschäftigte vor allem Türken, die angeblich mithalfen, das
deutsche Wirtschaftswunder zu schaffen. Aber seiner Meinung nach gab es mit
diesen Halbaffen mehr Probleme, als Vorankommen. Die Fußballweltmeisterschaft
hatte ihm endlich seinen deutschen Stolz wiedergegeben und der Welt gezeigt,
wozu der Deutsche wirklich fähig war. Was wollten da diese 68-er Studenten!
Alles schwule, langhaarige Taugenichtse, die von richtiger Arbeit keine
Ahnung hatten!
Martin Meier, Biologielehrer
in einer Realschule, liebte die Natur und hatte sich deshalb in einem kleinen
Dorf, 30 km von der Stadt, ein Haus gebaut. Auf seinem Grundstück am Hang
hatte er Weinstöcke angelegt. Die Jugend von heute sollte lieber guten,
deutschen Wein trinken, anstatt sich mit Drogen aus exotischen Ländern
kaputtzumachen! Natürlich fuhr er jeden Tag mit seinem Dieselauto in die
Stadt, zum Gymnasium, und erklärte den Schülern, wie wichtig der Umweltschutz
sei. Im Schulgarten hatte er, als Klassenlehrer, mit den geeignetsten
Jugendlichen des Instituts ein Biotop angelegt.
Franz-Josef Meier arbeitete
in einer bayerischen Stadtverwaltung, Abteilung Einwanderer. Zuerst hatte man
da einen israelischen Staat in dieses Wespennest hineingepflanzt, das ergab
die erste Flüchtlingswelle von Palästinensern. Der Bush war in den Irak
einmarschiert und hatte keine Demokratie dorthin gebracht, sondern Chaos
geschaffen. Die Merkel überflutete nun das Land mit Mohammedanern, die die
christliche Kultur gefährdeten. Und wenn der Seehofer nicht so weich wäre,
würde es in Bayern keine Neonazi-Partei, Alternative für Deutschland, geben.
Man müsste da einfach hart durchgreifen, um diesen mittelalterlichen Moslems
zu zeigen, dass man in der modernen, fortschrittlichen Welt und besonders in
Europa die Würde der Frauen und Menschenrechte schützt.
Ja, ja! Jeder Meier zu
seiner Zeit!
2) Der gotische Dom = das
Haus Gottes
Er ragt hoch in den Himmel,
damit ihn jeder auch im letzten Winkel des Landes sieht. In seinem Turm
brüllen die Glocken, die den Tagesablauf der gesamten Bevölkerung bestimmen
sollen. Der Eingang ist im Westen unter denselben Türmen, damit sich der
Gottesfürchtige neben diesen Riesen sofort recht klein vorkommt. Am anderen
Ende im Osten befindet sich die Sakristei, alles dort ist vergoldet und wenn
nach neun Uhr die Messe beginnt hat die Sonne genau den richtigen Winkel, um
die auf den harten, kalten Bänken Sitzenden zu blenden. Sie werden von dem
Schreier im schwarzen Gewand aufgefordert, in die Herrlichkeit Gottes zu
sehen. Wenn er seine moralischen Vorwürfe beendet hat, setzt plötzlich ein
höllisches Gedröhn von hinten ein, die Orgel. Es ist wie ein Sturm, der über
die Köpfe der Gepeinigten dahinbraust und sie zwingt, sich so klein wie
möglich zu machen. Nach einer Stunde nicht nur Gehirnwäsche, sondern auch
Durchschütteln ist der Arme für die ganze Woche, bis zum nächsten Sonntag
gebrochen. Aber diese Leute sind Masochisten und manche brauchen diese
seelischen Ohrfeigen sogar zwei oder dreimal in der Woche.
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Donnerstag, 20. August 2020
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