Samstag, 29. August 2020

196) 1) Eine Wissenschaft 2) Selbstbetrachtung 3) Macht ohne Prinzipien 4) Fortschritt oder „ancien régime“ 5) Mode wiederholt sich
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1) Eine Wissenschaft
2) Selbstbetrachtung
3) Macht ohne Prinzipien
4) Fortschritt oder „ancien régime“
5) Mode wiederholt sich


1) Eine Wissenschaft kann erst dann als verstanden betrachtet werden, wenn einer in ihr einen Fehler findet und so der Wissenschaft bei der Weiterentwicklung hilft. Oft muss hierbei mit der Beschreibung oder Neubeschreibung von Grundgedanken / Grundbegriffen begonnen werden.


2) Selbstbetrachtung
Was machte wohl aus mir keinen treuen Diener seines Königs, sondern stattdessen einen Widerständler gegen alles, was eine sogenannte Ordnung und Hierarchie sein will?
Wo begann dieser Scheideweg, wo war der Bruch, der mich zur autonomen Persönlichkeit führte und nicht zum Wohlstand genießenden Handlanger?
Was wäre wohl passiert, wenn zur richtigen Zeit, am richtigen Platz, der richtige Maffia-Boss oder Staatsvertreter aufgetaucht wäre und mir ein Angebot gemacht hätte, das ich nicht oder nur schwer hätte zurückweisen können?
Was ist wohl der Unterschied im Charakter oder Schicksal, der den einen zu seinem eigenen Gott macht, der seine Anhänger nicht liebt, weil er auch sie nur für Handlanger hält, und dem der sich gern unterstellt, weil er glaubt, durch Geld auch Macht kaufen zu können?
Ich mache mir keine Illusionen, auch ich bin nicht frei von dem Genuss, anerkannt, geehrt oder verehrt zu werden. Das Gefühl, nicht gebrochen werden zu können, verleiht auch mir fast übermenschliche Kräfte.
Vielleicht könnte gesagt werden, dass zu einer bestimmten Einsicht Wissen und vor allem Lebenserfahrung nötig sind.
Und hier ist der Scheideweg: Manche bricht die Lebenserfahrung seelisch und sie werden Handlanger, andere stärkt sie und sie werden autonom-denkende Individuen.


3) Macht ohne Prinzipien führt zur Diktatur!


4) Fortschritt oder „ancien régime“

Auch im neunzehnten Jahrhundert gab es Träumer und Romantiker der alten Zeiten, des „ancien régime“, Anatole France (1844 – 1924 / Les dieux ont soif), Alexandre Dumas (1802 – 1870 Les Trois Mousquetaires). Sie verurteilten die Französische Revolution und verherrlichten die Zeiten des Absolutismus. Was in jenem Jahrhundert erwachsene Leute lasen, ist heute, wie die Werke von Alexandre Dumas, zur leichten Jugendlektüre geworden oder wurde in romantischen Hollywoodgeschichten verfilmt. Dies alles klingt mir wie die Erzählungen meiner Großmutter über die guten alten Zeiten, wobei der Wahrheitsgehalt gleich null ist.
Aber auf der anderen Seite gab es auch andere, in die Zukunft denkende, fortschrittliche, wie Alexandre Dumas, fils, den Sohn von Alexandre Dumas (1824 – 1895 La Dame aux Camélias), den Erfinder des Science Fiction, Jules Vernes (1828 – 1905 Vingt mille lieues sous les mers), den ersten Soziologen, wie Marx (1818 – 1883 Das Kapital 1867), Leute, wie Zola (1840 – 1902 Nana 1880), die das Schicksal einfacher Bürger schilderten, Historiker, wie Engels (1820 – 1895 Werke 1839 - 1844), die uns die Menschheitsgeschichte aus einer ganz anderen Sicht zeigten und Wissenschaftler, wie Charles Darwin (1809 – 1882 On the origin of species by means of natural selection 1859), die herausfanden, woher wir wirklich kommen oder Sigmund Freud (1856 – 1939 Traumdeutung 1899), durch den wir wissen, was in unserem Inneren vorgeht.


5) Mode wiederholt sich

Schon die Stoiker des alten Griechenlands beschäftigten sich mit der Frage, was wohl gut und schlecht sein sollte. Für sie war alles schlecht, was nicht unter dem Einfluss des eigenen Willens stand. Dies waren zum Beispiel Gesundheit und Reichtum, da einer im Falle einer Seuche oder eines Krieges, sowohl das eine, als auch das andere verlieren würde. Deshalb lebten diese Philosophen meistens in ärmeren Verhältnissen.
Zur Zeit des Römischen Reiches gaben sich auch Denkende gern dem Genuss des Reichtums hin.
Für Leute, wie den Heiligen Franz von Assisi, war es wieder eine Sünde, mehr herzustellen oder zu haben, als einer im täglichen Leben benötigte.
Die Neuzeit, der Humanismus, der Protestantismus brachte dann erneut eine Öffnung und gipfelte im Kapitalismus.
Der neueste Trend steht im Zeichen der sogenannten Klimaveränderung mit der Überzeugung, dass sich der Mensch nicht einfach unbegrenzt bereichern sollte, um die Natur bewahren zu können. Nach dem Motto: „Pflichtbewusste Bürger sollten sich mit dem begnügen, was sie wirklich brauchen!“
Und was soll mit all den Armen in den Entwicklungsländern geschehen?


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