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Du sollst nicht begehren
deines nächsten Weib!
Eine Gruppe von Nomaden
kommt zu einem Wasserloch in der syrischen Halbwüste. Seit Tagen waren sie
auf der Suche nach dem kostbaren Nass gewesen, und jetzt ist dort schon eine
andere Horde. Für beide ist hier kein Platz und nicht genug Wasser. Ein Kampf
entfacht sich. Der Verlierer muss meist nicht nur einen Teil seiner Tiere,
sondern auch das eine oder andere Mädchen abtreten. So oder ähnlich mag es
vor drei-vier tausend Jahren ausgesehen haben. Der Stärkste überlebte, der
Schwächere wurde ausgeraubt, getötet oder verdurstete. Auch der Führer einer
Gruppe hatte seine Position durch Kampf erlangt, alle Tiere und Frauen
gehörten ihm, die übrigen Männer waren seine Diener und Untertanen.
Dann kam die Kuh als
Haustier, eine wirtschaftliche Revolution. Mit ihrer Milch, Butter, Käse und
so weiter war ein Mann jetzt fähig, eine Frau und mehrere Kinder zu ernähren.
Aber so ein Tier ist anspruchsvoller, benötigt immer frisches Gras, Wasser,
einen Stall und kann nicht so große Strecken zurücklegen. Man musste sich
niederlassen. Die erste Welle zwischen Jordan und Mittelmeer waren die
Phönizier, dann die Juden und später die Palästinenser. Dörfer und kleinere
Städte entstanden. Man betrieb Landwirtschaft, baute Schutzwälle um die
Siedlungen gegen feindliche Nomaden, und Dämme für die Wasserversorgung. Das
ruhige Leben und der verhältnismäßige Reichtum brachte eine Umstrukturierung
und Demokratisierung der gesellschaftlichen Beziehung mit sich. Nun war es
nicht mehr nötig, dem anderen das Vieh oder Weib zu rauben, um zu überleben,
man war vielmehr auf die Hilfe und Zusammenarbeit des Nachbarn angewiesen.
Neue Gesetze wurden geschaffen: Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht
begehren deines nächsten Weib!
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Mittwoch, 19. August 2020
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