Sonntag, 23. August 2020

164) 1) Zwischenmenschliche Beziehungen vom Gorilla zum Internet 2) Sehr oft 3) Mensch zweitausendfünfhundert oder schon früher?
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1) Zwischenmenschliche Beziehungen vom Gorilla zum Internet
2) Sehr oft
3) Mensch zweitausendfünfhundert oder schon früher?


1) Zwischenmenschliche Beziehungen vom Gorilla zum Internet

Der größte Gorilla hatte gerade wieder ein jüngeres männliches Tier vergewaltigt, und der jüngere ließ es sich gefallen. Dafür konnte er die Sicherheit der Gruppe genießen, weil er genau wusste, dass er allein im Urwald keine Chance hätte, zu überleben. Das Leittier für seinen Teil bekräftigte durch diesen Akt seine Stellung in der Horde. Alle Mitglieder waren immer zusammen, hatten einen ständigen Kontakt zueinander.
Im Dorf der Massai gab es drei Baracken, eine für die Männer, eine für die Frauen und eine für die Tiere. Wenn zwei junge Leute etwas voneinander wollten, gingen sie tagsüber irgendwo hinter einen Busch und machten es dort. Es gab keine festen Paare, so dass jeder wusste, wer seine Mutter war, aber keiner sicher seinen Vater kannte. Während der Nacht waren alle gemeinsam in den Baracken und genossen so den Schutz der Gruppe, weil auch ein wildes Tier immer nur einzelne, aber nie viele auf einmal angriff.
In moderner Zeitrechnung hatte man fast alle Raubtiere ausgerottet und viele befestigte Häuser in einem Dorf vereinigt. Die meisten konnten nun öfters mal die Tür hinter sich zumachen und das Alleinsein genießen.
Wäre in der Zwischenzeit nicht das Internet erfunden worden, könnte diese selbstgewählte Zurückgezogenheit vielleicht noch zu psychologischen Problemen führen. Aber jetzt ist es möglich, den Computer einzuschalten und dann auf Anfragen zu antworten, wenn einer dazu Lust hat.
Der Mensch wird allgemein zwar als Gesellschaftstier beschrieben, neigt aber doch offensichtlich zur Beziehungsfaulheit und Konfliktvermeidung. Seit es ihm möglich ist, sich manchmal zurückzuziehen, ist auch die Zahl der Gewaltakte gesunken.


2) Sehr oft war ich nicht der mutigste, nicht immer gelang es mir, gemäß meiner eigenen Grundsätzen zu handeln und zu leben, die meisten Schlachten gingen verloren, aber der Kampf geht weiter und der Sieg wird wahrscheinlich erst spät nach meiner Zeit kommen. Häufig erschien es mir sinnlos, vor allem, wenn sogenannte Gleichdenkende ihre „klugen“ Sprüche und Ratschläge verteilten: „Man solle es doch lassen!“ Trotzdem versuchte ich es und würde es noch einmal so anfangen. Das Andenken von Galilei und Nelson Mandela kann nicht verbleichen! Sollte ich einmal nicht mehr schreiben, dann wurde ich abgeholt!


3) Mensch zweitausendfünfhundert oder schon früher?
(inspiriert von Hajdu László)

Der Katholizismus unterdrückte alles, was nicht in sein Weltbild passte. Es galt als unchristlich, mehr zu haben oder herzustellen, als das, was zum täglichen Leben nötig war. Als es den Nord- und Westeuropäern endlich gelang, sich von diesem Joch zu befreien, entstand ein neues Wirtschaftssystem. Die Vorstellung, man müsse das Reich Gottes schon auf Erden vorbereiten, führte zu dem, was wir heute als „leistungs- oder profitorientiert“ bezeichnen. Dies bedeutete für Europa einen riesigen, geistigen Sprung. Diese Änderung der Denkweise und die industrielle Revolution, brachte für Europa Wohlstand, die Grundlage für Demokratie, und die Fähigkeit, die ganze Welt zu erobern. Die ersten Maschinen wurden noch von Arbeitern zerstört, die von der Angst um ihre Verdienstmöglichkeit getrieben wurden. Heute werden zwar keine Maschinen mehr zertrümmert, doch die Sorge der Blaukittel, überflüssig zu werden, ist nicht kleiner geworden. Früher oder später wird der Roboter den Menschen in der Herstellung gänzlich ersetzen. Niemand ist danach mehr gezwungen, im Leistungsdruck stückweise Waren zu fertigen. Doch, wer soll denn dann die hergestellten Waren kaufen, wenn niemand fertigende Arbeit leistet und deshalb auch über keinen Verdienst verfügt? Die Berufe der Zukunft sind Arbeit am und mit dem Menschen. Jedes Kind wird mehrere Lehrer und Erzieher für sich haben und selbst zum Erzieher erzogen, nur jeder vielleicht Tausendste, solche mit viel Erfindungsgeist, werden über neue Bedürfnisse und technische Lösungen nachdenken, aber dies auch nicht nach dem Leistungsgrundsatz. Wir werden bis dahin wohl das Weltall erobern, uns mit ganz anderen Problemen herumschlagen müssen und ganz sicher in einem Weltstaat ohne Nationalstaaten leben. Dies nötigt den Menschen natürlich, eine neue Wirtschaftsordnung zu entwickeln. Alle Waren sind kostenlos. Geld verliert seinen Wert, weil für nichts mehr bezahlt werden muss. Eine Art Kommunismus, wie Marx ihn sich vorstellte? Und wo bleibt der Individualismus? Alle sind gleichgeschaltet? Die Gesellschaft wieder als intolerante Moralinstanz, wie im Mittelalter? Vor allem, wenn man daran denkt, dass die revolutionärsten Ideen fast ausschließlich von verkannten Sonderlingen (Michelangelo, Galilei, Gutenberg, die Liste ist unendlich) ausgedacht wurden. Wo sollte diese neue Gesellschaftsordnung in die Wirklichkeit umgesetzt werden? Mit Wahrscheinlichkeit weder im Europäischen oder Sino-Kulturkreis (China, Japan, Korea, Vietnam, …..), noch in der arabischen Welt oder Indien. Bleibt Afrika und Südamerika! In den letzten fünfhundert Jahren haben die Europäer dort eine solche Verwüstung vollbracht, der sich heutzutage auch die Chinesen anschließen, dass dort keinerlei religiöser, wirtschaftlicher oder philosophischer Fundamentalismus belastend wirkt, der diese Kontinente daran hindern könnte, ganz neue Wege zu gehen. Nicht „These + Antithese = Synthese“, sondern aus dem „absoluten Nihil“ etwas unser jetziges Vorstellungsvermögen noch übersteigendes Anderes.


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