164) 1) Zwischenmenschliche Beziehungen vom Gorilla zum Internet 2) Sehr
oft 3) Mensch zweitausendfünfhundert oder schon früher?
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1) Zwischenmenschliche
Beziehungen vom Gorilla zum Internet
2) Sehr oft
3) Mensch
zweitausendfünfhundert oder schon früher?
1) Zwischenmenschliche
Beziehungen vom Gorilla zum Internet
Der größte Gorilla hatte
gerade wieder ein jüngeres männliches Tier vergewaltigt, und der jüngere ließ
es sich gefallen. Dafür konnte er die Sicherheit der Gruppe genießen, weil er
genau wusste, dass er allein im Urwald keine Chance hätte, zu überleben. Das
Leittier für seinen Teil bekräftigte durch diesen Akt seine Stellung in der
Horde. Alle Mitglieder waren immer zusammen, hatten einen ständigen Kontakt
zueinander.
Im Dorf der Massai gab es
drei Baracken, eine für die Männer, eine für die Frauen und eine für die
Tiere. Wenn zwei junge Leute etwas voneinander wollten, gingen sie tagsüber
irgendwo hinter einen Busch und machten es dort. Es gab keine festen Paare,
so dass jeder wusste, wer seine Mutter war, aber keiner sicher seinen Vater
kannte. Während der Nacht waren alle gemeinsam in den Baracken und genossen
so den Schutz der Gruppe, weil auch ein wildes Tier immer nur einzelne, aber
nie viele auf einmal angriff.
In moderner Zeitrechnung
hatte man fast alle Raubtiere ausgerottet und viele befestigte Häuser in
einem Dorf vereinigt. Die meisten konnten nun öfters mal die Tür hinter sich
zumachen und das Alleinsein genießen.
Wäre in der Zwischenzeit
nicht das Internet erfunden worden, könnte diese selbstgewählte
Zurückgezogenheit vielleicht noch zu psychologischen Problemen führen. Aber
jetzt ist es möglich, den Computer einzuschalten und dann auf Anfragen zu
antworten, wenn einer dazu Lust hat.
Der Mensch wird allgemein
zwar als Gesellschaftstier beschrieben, neigt aber doch offensichtlich zur
Beziehungsfaulheit und Konfliktvermeidung. Seit es ihm möglich ist, sich
manchmal zurückzuziehen, ist auch die Zahl der Gewaltakte gesunken.
2) Sehr oft war ich nicht
der mutigste, nicht immer gelang es mir, gemäß meiner eigenen Grundsätzen zu
handeln und zu leben, die meisten Schlachten gingen verloren, aber der Kampf
geht weiter und der Sieg wird wahrscheinlich erst spät nach meiner Zeit
kommen. Häufig erschien es mir sinnlos, vor allem, wenn sogenannte
Gleichdenkende ihre „klugen“ Sprüche und Ratschläge verteilten: „Man solle es
doch lassen!“ Trotzdem versuchte ich es und würde es noch einmal so anfangen.
Das Andenken von Galilei und Nelson Mandela kann nicht verbleichen! Sollte
ich einmal nicht mehr schreiben, dann wurde ich abgeholt!
3) Mensch
zweitausendfünfhundert oder schon früher?
(inspiriert von Hajdu
László)
Der Katholizismus
unterdrückte alles, was nicht in sein Weltbild passte. Es galt als
unchristlich, mehr zu haben oder herzustellen, als das, was zum täglichen
Leben nötig war. Als es den Nord- und Westeuropäern endlich gelang, sich von
diesem Joch zu befreien, entstand ein neues Wirtschaftssystem. Die
Vorstellung, man müsse das Reich Gottes schon auf Erden vorbereiten, führte
zu dem, was wir heute als „leistungs- oder profitorientiert“ bezeichnen. Dies
bedeutete für Europa einen riesigen, geistigen Sprung. Diese Änderung der
Denkweise und die industrielle Revolution, brachte für Europa Wohlstand, die
Grundlage für Demokratie, und die Fähigkeit, die ganze Welt zu erobern. Die
ersten Maschinen wurden noch von Arbeitern zerstört, die von der Angst um ihre
Verdienstmöglichkeit getrieben wurden. Heute werden zwar keine Maschinen mehr
zertrümmert, doch die Sorge der Blaukittel, überflüssig zu werden, ist nicht
kleiner geworden. Früher oder später wird der Roboter den Menschen in der
Herstellung gänzlich ersetzen. Niemand ist danach mehr gezwungen, im
Leistungsdruck stückweise Waren zu fertigen. Doch, wer soll denn dann die
hergestellten Waren kaufen, wenn niemand fertigende Arbeit leistet und
deshalb auch über keinen Verdienst verfügt? Die Berufe der Zukunft sind
Arbeit am und mit dem Menschen. Jedes Kind wird mehrere Lehrer und Erzieher
für sich haben und selbst zum Erzieher erzogen, nur jeder vielleicht
Tausendste, solche mit viel Erfindungsgeist, werden über neue Bedürfnisse und
technische Lösungen nachdenken, aber dies auch nicht nach dem
Leistungsgrundsatz. Wir werden bis dahin wohl das Weltall erobern, uns mit
ganz anderen Problemen herumschlagen müssen und ganz sicher in einem
Weltstaat ohne Nationalstaaten leben. Dies nötigt den Menschen natürlich,
eine neue Wirtschaftsordnung zu entwickeln. Alle Waren sind kostenlos. Geld
verliert seinen Wert, weil für nichts mehr bezahlt werden muss. Eine Art
Kommunismus, wie Marx ihn sich vorstellte? Und wo bleibt der Individualismus?
Alle sind gleichgeschaltet? Die Gesellschaft wieder als intolerante
Moralinstanz, wie im Mittelalter? Vor allem, wenn man daran denkt, dass die
revolutionärsten Ideen fast ausschließlich von verkannten Sonderlingen
(Michelangelo, Galilei, Gutenberg, die Liste ist unendlich) ausgedacht
wurden. Wo sollte diese neue Gesellschaftsordnung in die Wirklichkeit
umgesetzt werden? Mit Wahrscheinlichkeit weder im Europäischen oder
Sino-Kulturkreis (China, Japan, Korea, Vietnam, …..), noch in der arabischen
Welt oder Indien. Bleibt Afrika und Südamerika! In den letzten fünfhundert
Jahren haben die Europäer dort eine solche Verwüstung vollbracht, der sich
heutzutage auch die Chinesen anschließen, dass dort keinerlei religiöser,
wirtschaftlicher oder philosophischer Fundamentalismus belastend wirkt, der
diese Kontinente daran hindern könnte, ganz neue Wege zu gehen. Nicht „These
+ Antithese = Synthese“, sondern aus dem „absoluten Nihil“ etwas unser
jetziges Vorstellungsvermögen noch übersteigendes Anderes.
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Sonntag, 23. August 2020
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