183) 1) Begegnung 2) Wer ist wohl wichtiger? 3) Umstand und
Schlussfolgerung 4) Freunde und Gleichdenkende, deine größten Gegner
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1) Begegnung
2) Wer ist wohl wichtiger?
3) Umstand und
Schlussfolgerung
4) Freunde und
Gleichdenkende, deine größten Gegner
1) Begegnung
Ich sah schon von weitem,
dass er sich neben mich setzen würde, dass sein Kopf eigentlich leer war. Auf
der anderen Seite bedauerte ich ihn, auf der anderen gab er mir das Gefühl
eine Last zu sein. Schließlich kam er neben mir an und ließ sich nieder. Warum
hätte er auch fragen sollen? Die großen Felsklötze gehörten niemandem. Die
Zeit verging, und er sagte nichts, drehte sich eine Zigarette und zündete sie
an. Auch er wusste mit mir nichts anzufangen. Obwohl sein Gesichtsausdruck
zeigte, dass er geistig unbeweglich war, merkte er sofort, dass wir uns fremd
waren, uns nichts zu sagen hätten, vielleicht instinktiv. Nach einer Weile
stand er ohne Wort auf und ging weg. Warum habe ich ihm nicht wenigstens
einen guten Tag gewünscht? Ein kleiner Vogel unterbrach meinen Gedankengang und
ließ sich auf dem Felsklotz nieder. Ich wollte ihn grüßen, er flog davon.
2) Wer ist wohl wichtiger?
Eine Bank hat das Ziel, so
viele Kredit-Produkte, wie möglich, zu verkaufen. Dabei muss der Kunde
unendlich viele Garantien geben, sein Haus, sein Grundstück, alles, was er zu
bieten hat. Die Bank kann nicht verlieren. Dann kam die Krise von 2008. Nach
der allgemein herrschenden Theorie mussten nun schnell Banken und größere
Unternehmen gerettet werden, weil sie Arbeitsplätze schaffen und Geld auf den
Markt bringen.
Anfang 2019 wurden dann
Devisen-Kredite aus der Zeit vor der Krise 2008 für ungültig erklärt. Wer
noch nicht gestorben war, oder die Krise anderweitig überstanden hatte,
konnte nun ein Gerichtsverfahren beantragen, um wieder zu einem Teil seines
Geldes zu kommen.
Hatte man vielleicht Adam
Smith gelesen und eingesehen, dass die Wirtschaft ohne kleine kaufkräftige
Verbraucher auch nicht läuft?
3) Umstand und
Schlussfolgerung
Die Umstände: Eine
Gemeinschaft lebt unter der Herrschaft eines Diktators und seiner Handlanger.
Irgendwann gibt es eine Veranstaltung an der alle Mitglieder der Gemeinschaft
teilnehmen müssen, um den Führer zu preisen. Eine Person nimmt die ganze
Szene mit ihrem Telefon auf, um der Außenwelt zu zeigen, dass dieses Land in
einer Alleinherrschaft lebt. Eine große Suche beginnt, um herauszufinden, wer
der Filmer war. Alle suchen mit und die Person wird entlarvt. Weder der
Führer noch seine Handlanger müssen den Rebell bestrafen, weil die anderen
Mitglieder der Gemeinschaft sich gegen ihn wenden und ihm Vorwürfe machen,
weil er es wagte, auch sie in Gefahr zu bringen, sie in den Augen des Führers
verdächtig zu machen.
Die Schlussfolgerung: Was
diese Alleinherrschaft am Leben erhält sind nicht die Unterdrückungsmethoden
des Führers und seiner Handlanger, sondern die übrigen Mitglieder der
Gemeinschaft, die eigentlich unter dem System leiden, und von denen man
erwarten sollte, dass sie sich früher oder später auflehnen würden. Ein
autoritäres System wurde noch nie gestürzt, weil die Untergebenen die Nase
voll hatten, sondern nur dann, wenn das System selbst absolut lebensunfähig
war.
4) Freunde und
Gleichdenkende, deine größten Gegner
Wie gut, dass du Freunde hast,
oder es Gleichdenkende gibt, die dir, wenn du Hilfe brauchst, zur Seite
stehen. Freundlich und hilfsbereit strecken sie dir die Hand hin, die du als
ertrinkender gern annimmst. Aber dann kommen die Fragen: Wie bist du in diese
Lage geraten? und die guten Ratschläge: Jetzt musst du dich aber
zusammenreißen und so leben, wie wir!
Du bist in diese Lage
geraten, weil du nicht einverstanden warst, mit dem, was um dich herum
passiert. Du sahst, dass es auch den anderen nicht gefällt. Sie hatten nur
nicht den Mut, es auszusprechen. Du hast es auch für sie getan. Jedoch halfen
sie dir nicht aus Anerkennung dafür, sondern als Freunde, die aber danach
erwarten, dass du dich wieder eingliederst und so wirst wie sie, ein Schlappschwanz,
damit sie sich selbst keine Vorwürfe machen müssen, warum sie nicht
versuchen, etwas zu ändern, wenn es ihnen nicht gefällt, weil sie sehen, dass
alle, die versuchen, etwas zu ändern, erfolglos sind, anstatt in dir jemanden
zu sehen, der mit gutem Beispiel vorausgeht, auch wenn du erfolglos warst.
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Donnerstag, 27. August 2020
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