Donnerstag, 27. August 2020

183) 1) Begegnung 2) Wer ist wohl wichtiger? 3) Umstand und Schlussfolgerung 4) Freunde und Gleichdenkende, deine größten Gegner
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1) Begegnung
2) Wer ist wohl wichtiger?
3) Umstand und Schlussfolgerung
4) Freunde und Gleichdenkende, deine größten Gegner


1) Begegnung

Ich sah schon von weitem, dass er sich neben mich setzen würde, dass sein Kopf eigentlich leer war. Auf der anderen Seite bedauerte ich ihn, auf der anderen gab er mir das Gefühl eine Last zu sein. Schließlich kam er neben mir an und ließ sich nieder. Warum hätte er auch fragen sollen? Die großen Felsklötze gehörten niemandem. Die Zeit verging, und er sagte nichts, drehte sich eine Zigarette und zündete sie an. Auch er wusste mit mir nichts anzufangen. Obwohl sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er geistig unbeweglich war, merkte er sofort, dass wir uns fremd waren, uns nichts zu sagen hätten, vielleicht instinktiv. Nach einer Weile stand er ohne Wort auf und ging weg. Warum habe ich ihm nicht wenigstens einen guten Tag gewünscht? Ein kleiner Vogel unterbrach meinen Gedankengang und ließ sich auf dem Felsklotz nieder. Ich wollte ihn grüßen, er flog davon.


2) Wer ist wohl wichtiger?

Eine Bank hat das Ziel, so viele Kredit-Produkte, wie möglich, zu verkaufen. Dabei muss der Kunde unendlich viele Garantien geben, sein Haus, sein Grundstück, alles, was er zu bieten hat. Die Bank kann nicht verlieren. Dann kam die Krise von 2008. Nach der allgemein herrschenden Theorie mussten nun schnell Banken und größere Unternehmen gerettet werden, weil sie Arbeitsplätze schaffen und Geld auf den Markt bringen.
Anfang 2019 wurden dann Devisen-Kredite aus der Zeit vor der Krise 2008 für ungültig erklärt. Wer noch nicht gestorben war, oder die Krise anderweitig überstanden hatte, konnte nun ein Gerichtsverfahren beantragen, um wieder zu einem Teil seines Geldes zu kommen.
Hatte man vielleicht Adam Smith gelesen und eingesehen, dass die Wirtschaft ohne kleine kaufkräftige Verbraucher auch nicht läuft?


3) Umstand und Schlussfolgerung

Die Umstände: Eine Gemeinschaft lebt unter der Herrschaft eines Diktators und seiner Handlanger. Irgendwann gibt es eine Veranstaltung an der alle Mitglieder der Gemeinschaft teilnehmen müssen, um den Führer zu preisen. Eine Person nimmt die ganze Szene mit ihrem Telefon auf, um der Außenwelt zu zeigen, dass dieses Land in einer Alleinherrschaft lebt. Eine große Suche beginnt, um herauszufinden, wer der Filmer war. Alle suchen mit und die Person wird entlarvt. Weder der Führer noch seine Handlanger müssen den Rebell bestrafen, weil die anderen Mitglieder der Gemeinschaft sich gegen ihn wenden und ihm Vorwürfe machen, weil er es wagte, auch sie in Gefahr zu bringen, sie in den Augen des Führers verdächtig zu machen.
Die Schlussfolgerung: Was diese Alleinherrschaft am Leben erhält sind nicht die Unterdrückungsmethoden des Führers und seiner Handlanger, sondern die übrigen Mitglieder der Gemeinschaft, die eigentlich unter dem System leiden, und von denen man erwarten sollte, dass sie sich früher oder später auflehnen würden. Ein autoritäres System wurde noch nie gestürzt, weil die Untergebenen die Nase voll hatten, sondern nur dann, wenn das System selbst absolut lebensunfähig war.


4) Freunde und Gleichdenkende, deine größten Gegner

Wie gut, dass du Freunde hast, oder es Gleichdenkende gibt, die dir, wenn du Hilfe brauchst, zur Seite stehen. Freundlich und hilfsbereit strecken sie dir die Hand hin, die du als ertrinkender gern annimmst. Aber dann kommen die Fragen: Wie bist du in diese Lage geraten? und die guten Ratschläge: Jetzt musst du dich aber zusammenreißen und so leben, wie wir!
Du bist in diese Lage geraten, weil du nicht einverstanden warst, mit dem, was um dich herum passiert. Du sahst, dass es auch den anderen nicht gefällt. Sie hatten nur nicht den Mut, es auszusprechen. Du hast es auch für sie getan. Jedoch halfen sie dir nicht aus Anerkennung dafür, sondern als Freunde, die aber danach erwarten, dass du dich wieder eingliederst und so wirst wie sie, ein Schlappschwanz, damit sie sich selbst keine Vorwürfe machen müssen, warum sie nicht versuchen, etwas zu ändern, wenn es ihnen nicht gefällt, weil sie sehen, dass alle, die versuchen, etwas zu ändern, erfolglos sind, anstatt in dir jemanden zu sehen, der mit gutem Beispiel vorausgeht, auch wenn du erfolglos warst.


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