170) 1) Freiheit 2) In diesem Land sind alle Dinge ein bisschen kleiner! 3)
Die fehlerhafte Vorstellung von Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
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1) Freiheit
2) In diesem Land sind alle
Dinge ein bisschen kleiner!
3) Die fehlerhafte
Vorstellung von Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
1) Freiheit
Der Athener sah sich um und
fand herum nur Barbarismus und Tyrannei. Er behandelte oft seine Kinder und
Frau nicht besser, als seine Haustiere, aber er war mit fünfhundert anderen
gleich. Einmal im Monat setzten sich diese zusammen und besprachen öffentliche
Angelegenheiten. Dieser Traum des Menschen von Gleichgerechtigkeit sollte
nicht allzu lange dauern, doch war er der Menschheit ein Beispiel.
Darnach wurde es für
zweitausenddreihundert Jahre dunkel, zuerst die römischen Kaiser, dann
rutschte alles noch weiter ab mit der Völkerwanderung, später das dunkle,
christliche Mittelalter gefolgt von Königen, die leben wollten, wie Götter
und starben, wie alle anderen. Mit dem Nationalismus hatte es seine
schauderhafteste Tiefe erreicht. Millionen andersdenkende, andersaussehende
fielen diesem Wahnsinn zum Opfer.
Erst nach
neunzehnhundertachtundsechzig sollten die Worte Freiheit und
Gleichberechtigung wieder einen Sinn bekommen. Frauen, Farbige,
Andersdenkende, Andersorientierte spürten den Duft dieses Gefühls. Der neue
Traum auf einer höheren Stufe dauerte nur vierzig Jahre.
Vielleicht muss der Mensch
diesmal nur zweihundertdreißig Jahre warten, um sich wieder seiner gehoben
Natur hingeben zu können.
2) In diesem Land sind alle
Dinge ein bisschen kleiner!
Eine Fahrradtour um den
größten See Osteuropas, den Plattensee, die Einheimischen nennen ihn das
ungarische Meer. Die nördliche Seite wird von Felsen begrenzt, die Straßen
und Wege am Ufer ziehen sich in Schlangenbewegungen dahin. Kleinere Ausflüge
in das dahinterliegende Hügelland bieten dem Besucher manchen guten Ausblick
auf die Umgebung. Wieder angekommen am südlichen Ufer, an dem Wochenendhäuser
den Zugang zum Ufer fast schon ganz verbieten, wird der Besucher gebeten,
doch einen Blick auf die nördliche Seite zu richten, um den einen oder
anderen Hügel zu erkennen, den er dort besucht hatte. Versperrt ein
Wochenendhaus gerade die Sicht, so stellt sich die Frage, wohin der Berg denn
plötzlich verschwunden sei. „Hinter dem Haus!“ erklingt die aufklärende Stimme.
Ja richtig, das Land in dem die Dinge klein sind und die Berge hinter dem
Haus stehen.
3) Die fehlerhafte
Vorstellung von Aufrüstungspolitik als wirtschaftlicher Motor
Immer wieder wird erwähnt,
dass Aufrüstungspolitik die Wirtschaft eines Landes ankurbelt, sozusagen zum
Wirtschaftswachstum führt. Der folgende Artikel soll dazu beitragen, diese
Fehlinterpretation der Geschehnisse in einem anderen Licht zu betrachten.
Franklin D. Roosevelt
(Präsident 1933 – 1945): Als er neunzehnhundertdreiunddreißig die Führung der
Vereinigten Staaten von Amerika übernahm, befand sich die Welt in einer
Wirtschaftskrise. Auf Rat von John Maynard Keynes versuchte er nun durch
Waffenaufrüstung, Bau von Straßen, Brücken und so weiter die amerikanische
Wirtschaft wieder in Lauf zu bringen (New Deal Politik). Dies klingt
eigentlich logisch. Die Infrastruktur des Landes wird verbessert, dabei
bekommen viele Arbeit, zahlen Steuern, können einkaufen, womit Geld in Umlauf
kommt. Diese Art innerer Ventilator hat nur einen Fehler, er verbraucht mehr
Energie, als er Windenergie produziert. Wäre der zweite Weltkrieg nicht
ausgebrochen, nachdem fast alle Industrieländer mit Ausnahme der U.S.A. unter
riesiger Zerstörung ihrer Produktionsmittel litten, und dadurch die
Vereinigten Staaten weltweit in eine Monopolsituation gerieten und somit die
Weltwirtschaft kontrollieren konnten, hätte die hohe Verschuldung zu einem
Staatsbankrot und somit zu einer Vertiefung der Krise geführt.
Ronald Reagan (Präsident
1981 – 1989): Es ist schwierig zu sagen, ob er wusste, dass die Sowjetunion
wirtschaftlich am Ende ist, oder einfach auf der Weltkarte „Starwars“
spielte. Tatsache ist, dass seine Aufrüstungspolitik den Zusammenbruch des
kommunistischen Blocks beschleunigte. Durch die Beendigung der Teilung der
Welt in zwei Wirtschaftsteile ergaben sich plötzlich Möglichkeiten der
Investition, neue Märkte und somit ein Wirtschaftswachstum. Wäre der Ostblock
nicht zusammengebrochen, wären auch hier die Vereinigten Staaten in der
Staatsverschuldung versunken.
Donald Trump (Präsident 2017
- ….): Vielleicht anhand dieser geschichtlichen Erfahrungen und der Hoffnung
auch so ein historisches Glück zu haben, versucht der derzeitige Präsident
mit seiner neuesten Aufrüstungspolitik, Handelskrieg und Kriegsspiel auf der
Landkarte, die alte Vormachtstellung der U.S.A. wieder aufzubauen.
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Montag, 24. August 2020
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