143) Demokratie und freie Marktwirtschaft als Garantie für Wohlstand und
Gleichberechtigung der Menschheit und jedes Einzelnen????????
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Demokratie und freie Marktwirtschaft
als Garantie für Wohlstand und Gleichberechtigung der Menschheit und jedes
Einzelnen????????
Um diesem Thema auf den
Grund zu gehen, ist es ratsam, mit dem zwanzigsten Jahrhundert anzufangen, da
die parlamentarischen Einrichtungen in Frankreich, England oder den
Vereinigten Staaten des neunzehnten Jahrhunderts mit eingeschränkten
Wahlrechten für Arme, Frauen oder Farbige dem heutigen Verständnis von
Demokratie noch in keiner Weise entsprechen.
Das erste Gegenbeispiel für
wirtschaftlichen Aufschwung trotz totalitärer Staatseinrichtung, das sofort
ins Auge springt, ist das Japan der ersten Hälfte des zwanzigsten
Jahrhunderts. Jene Erscheinung lässt sich leicht erklären. 1) Der japanische
Kaiser und mit ihm die dortige, führende Klasse hielten die einfache
Bevölkerung wie Sklaven und leiteten
die Wirtschaft bewusst zu einer exportorientierten. 2) Die asiatischen Märkte
dieser Region lagen sowohl für die Europäer, als auch die U.S. Amerikaner
einfach zu weit entfernt. 3) Nach dem ersten Weltkrieg hatten sich auch die
meisten führenden Industrieländer auf Selbstversorgung eingestellt, um die
Abhängigkeit von anderen Ländern zu verringern, was es Japan erleichterte,
diese Lücke auszufüllen.
Als Lehrer hatte ich Ende
des zwanzigsten und Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts mehrmals die
Gelegenheit, Lernende aus Japan und Südkorea zu unterrichten. Es waren immer
nur Männer und wenn es einmal ein Paar war, saß die Frau immer im Hintergrund
und machte für ihren Mann Notizen, sprach aber nie ein Wort. Dies zeigt, wie
traditionell oder vielleicht besser gesagt, wie zurückgeblieben diese
Gesellschaften noch bis zum heutigen Tag sind, obwohl man durchaus meinen
sollte, dass hochindustrialisierte Länder, wie Japan, Südkorea, Taiwan
(Nationalchina) oder Singapur nicht nur über einen gehobenen Wohlstand, sondern
auch über eine fortschrittliche Gesellschaftsstruktur verfügen müssten.
Die U.S. Amerikaner hatten
mit dem Einstieg in den zweiten Weltkrieg gewartet, bis sich Deutsche,
Engländer, Franzosen und Japaner so sehr aufgerieben hatten, halfen auch noch
ein gutes Stück bei der totalen Zerstörung mit, dass sie (U.S.A.) nach den
Kampfhandlungen über die einzige, intakte Industrie und somit über
dreiundvierzig Prozent der Weltproduktion verfügten. Nun verteilten die
Nordamerikaner Konzessionen und Aufträge an die Länder, die für ihre
strategischen Pläne wichtig waren, vor allem den kommunistischen Block zu
umzingeln. Weiterhin besetzten sie die drei größten Wasserstraßen,
Panama-Kanal, Golf von Somalia und Straße von Singapur, stationierten ihre
Kampfschiffe im Persischen Golf, und boten den arabischen Ölländern ihren
Schutz an, natürlich unter der Bedingung, das Öl nur noch in Dollar zu
verkaufen. Da der Ölverbrauch weltweit immer mehr stieg, konnten die U.S.A
immer wieder kostenlos Dollar herausgeben, weil der Weltmarkt Geldmittel
brauchte, um die Geschäfte abzuwickeln. Wer sich dagegen aufbäumte, wurde
bestraft (siehe Irak). Alle anderen Länder wurden arm gehalten. Wäre also zum
Beispiel Deutschland in Nordafrika gelegen, wäre es heute auch genauso arm
wie Marokko.
Es ist natürlich klar, dass
eine nordamerikanische Weltherrschaft weitaus besser ist, als eine russische
oder chinesische. Nur sollte man die U.S.A. nicht für selbstlose Engel
halten. Zuviel Blut klebt auch an ihren Händen.
Wirkliche Demokratie und
freie Marktwirtschaft hat es eigentlich nie gegeben, und die Aussichten
darauf sind auch in Zukunft nicht sehr rosig. Im Kleinen funktioniert der
freie Markt meist sehr gut, aber sobald die Interessen zu groß und wichtig
werden, entstehen Kartelle, oder der Staat oder verschiedene Länder bringen
diesen gewinnbringenden Markt unter ihre Kontrolle. Wir kaufen nicht, was wir
wollen, sondern was wir bekommen können.
Auf der einen Seite werden
natürlich große, finanzkräftige Firmen gebraucht, um kostspielige Unternehmungen,
wie Bohrtürme, Raketen für Satelliten und so weiter zu ermöglichen. Die Frage
ist nur, wo die Grenze zwischen Einmischung in den freien Markt und die
Notwendigkeit der Finanzierung von teuren Großprojekten zu ziehen ist.
Wie geht es nun weiter? Der
Weltstaat?
Es gibt eine internationale
Raumstation die schon seit Jahren im Weltall um die Erde kreist. Bis zur
Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird der Mensch auf dem Mars leben
und dort eine eigenständige Kolonie aufbauen. Es wäre also ein Witz, sich auf
der Erde wie die Urmenschen in konventionellen Kriegen gegenseitig die Köpfe
einzuschlagen, während wir Menschen aller Nationen in den Weltraum schicken,
um dort zusammenzuarbeiten.
Ein Weltstaat wäre
wünschenswert, da dadurch die Gefahr größerer Kriege vermieden werden kann.
Aber so ein Superstaat birgt auch ein großes Risiko. Es ist ein Witz der Geschichte, dass ehrliche Leute, wie
zum Beispiel Edward Snowden, der es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren
konnte, unschuldige Bürger abhören zu müssen, aus den U.S.A. ins Russland
Putins flohen. In einem Weltstaat könnte man sich nirgendwo mehr verstecken,
und ich sehe momentan nicht das kleinste Anzeichen dafür, dass der Mensch
reif genug wäre, einer Weltdiktatur zu wiederstehen, oder sie gar zu
verhindern. Ein Großteil will sich ja gerade unterordnen, sehnt sich nach
einem Führer, der ihnen sagt, was sie zu denken und zu tun haben. Stellen wir
uns die Katastrophe vor, eine einzige Person hätte auf der ganzen Welt die
absolute Vollmacht. Der einfache Bewohner ruft nach Kontrolle des Internets,
als ob er nicht wüsste, dass neben wirtschaftlicher Unabhängigkeit des
Einzelnen, der Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit, der Gesetzgebung, der
Staatsgewalt der freie Fluss von Information, also freie Medien, die beste
Garantie für persönliche Freiheit sind.
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Donnerstag, 20. August 2020
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