Samstag, 22. August 2020

155) Trump oder die absolute Dummheit
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Trump oder die absolute Dummheit
(inspiriert von Hajdu László) 14. Juni 2018

Die Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens, die Aufkündigung des Atomwaffenkontrollvertrages mit dem Iran, der Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft mit den asiatischen Ländern im Pazifik, die Verlegung der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem, das Treffen mit dem Diktator von Nordkorea.
Was geht in Trumps Kopf vor? Oder vielleicht besser: Geht in seinem Kopf überhaupt etwas vor? Verstehen kann man das ganz sicher nicht mehr, aber man kann die Erscheinung analysieren und versuchen, zu erklären.
Gehen wir in der Geschichte ein bisschen zurück! Die Deutschen und Japaner hätten den Zweiten Weltkrieg sowieso verloren, auch ohne die verspätete Hilfe der Amerikaner. Vielleicht hätte es zehn Jahre länger gedauert, aber den Deutschen gelang es weder England einzunehmen, noch die Russen in die Knie zu zwingen und die Japaner wären früher oder später in China verblutet, ein Brocken, der auch für ihren Appetit einfach zu groß war.
Amerika war das einzig wichtige Industrieland das von Zerstörung ganz verschont blieb. Nach dem Krieg hielt die U.S.A. dreiundvierzig Prozent der Weltwirtschaftsproduktion in den Händen. Wenn sie jemanden aus dem Blutkreislauf der Weltwirtschaft ausschließen wollten, bekam so ein Land einfach keine Aufträge oder wurde mit einem Embargo belastet.
Die Amerikaner legten einen Ring von Vasallenstaaten um den kommunistischen Block (China, Warschauer Pakt), von Skandinavien über Deutschland, Italien, Griechenland, Türkei, Syrien, Irak, Iran, Pakistan, Indien, Singapur, Taiwan, Japan bis Südkorea. Deutschland und Japan mit ihren viel gerühmten Wirtschaftswundern wurden nicht zu Agrarstaaten degradiert, sondern aufgebaut, weil man sie im kalten Krieg gegen den kommunistischen Block brauchte. Wäre Deutschland in Nordafrika gelegen, so wären die Deutschen heute genau solche Bettler wie die Flüchtlinge, die verzweifelt versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Auch eine gesellschaftlich zurückgebliebene Gesellschaft, wie die japanische oder südkoreanische, mit ihren fast feudal anmutenden Strukturen würde höchstens im Samurai-Tourismus glänzen.
Schon im neunzehnten Jahrhundert hatten die Amerikaner sich den Panama-Kanal gesichert, jetzt wurde Singapur wie eine Art Gibraltar aufgebaut und der Golf von Somalia besetzt, um sich die wichtigsten Wasserstraßen der Welt zu sichern.
Der Persische Golf mit seinen Ölvorkommen fiel ihnen in den Schoß, weil sie sowieso schon dort waren, hatten sie doch die Russen während des zweiten Weltkrieges über den Iran mit Waffen und allem Möglichen versorgt. Die Truman-Doktrin (Wer die Interessen der U.S.A. am Persischen Golf stört, muss mit Krieg rechnen.) war nur noch das Pünktchen auf das „i“. Wie Maffia-Organisationen in den Straßen von Neapel schlugen sie den dort neuentstandenen arabischen Staaten vor, sie zu beschützen, unter der Bedingung, ihr Öl nur in Dollar zu verkaufen. Es war vorauszusehen, dass der Ölverbrauch in der Welt steigen würde. Man muss kein Wirtschaftsfachmann sein, um zu wissen, dass ein Wachstum der Warenmenge auf dem Markt auch eine größere Menge an Zahlungsmitteln nötig macht, weil es sonst zu Deflation führt. Die U.S.A. musste nun nur noch Dollar zum Papierpreis herausgeben, und konnten dann fast fünfzig Jahre lang ihren Wohlstand und ihre Militärausgaben, um die ganze Welt zu kontrollieren, finanzieren.
Zur Zeit von Ronald Reagan war der Vorsprung der Amerikaner in der Weltwirtschaftsproduktion von oben erwähnten dreiundvierzig Prozent auf siebzehn Prozent gesunken. Das Star Wars-Programm des amerikanischen Präsidenten beschleunigte nicht nur den wirtschaftlichen Zusammenbruch der Sowjetunion (Stalin hatte den Zusammenbruch umgangen, indem er Mao die Atombombentechnologie verkaufte. Putin hat ihn umgangen, indem er sie dem Iran und Nordkorea verschacherte.), sondern brachte auch die U.S.A. an den Rand der Pleite (Dieser Schauspieler war nicht nur in Hollywood eine kleine Nummer, aber für die U.S.A. fast eine Katastrophe.). Er wollte sich einfach diese Lorbeeren auf das eigene Haupt setzen. Aber schon damals wurde klar, was immer offensichtlicher wurde: Die Vorherrschaft der U.S.A. in der Welt war zu Ende. Als dann auch noch ein Diktator, wie der irakische Saddam Hussein sein Öl nicht nur für Dollar, sondern für Yuan, Yen und Schweizer Franken verkaufen wollten, musste er bestraft werden (Wir wissen heute, dass es im Irak keine Massenvernichtungsmittel gab.), um andere davon abzuschrecken, das gleiche zu versuchen, was die Machtstellung der Vereinigten Staaten noch schneller geschwächt hätte. Kriege, wie der afghanische, um eine Pipeline von Kasachstan durch Pakistan zum Arabischen Meer zu bauen, waren nur noch aberwitzige Ideen eines jüngeren Bushs, um seine Waffenlobby zu befriedigen.
Der ruhigere Obama beschränkte sich auf sein Obama-Care-Programm, das so kostspielig war, dass es ihm für auspolitische Spielereien keinen Spielraum erlaubte.
Soweit zur Vorgeschichte!
Und nun kam ein Trump. In seinen Anfangsjahren war er wenigstens einmal tatsächlich und mehrmals fast Pleite gegangen. Damals hatte ihn sein Vater gerettet. Aber als Präsident der Vereinigten Staaten musste er nun selbst aufpassen. Und das hatte er gelernt: Die Bilanz von Einnahmen und Ausgaben muss stimmen. Das Obama-Care-Programm konnte er nicht annullieren lassen, weil dazu auch seine Parteifreunde nicht mehr bereit gewesen wären, da sie doch wiedergewählt werden wollten. Also musste er außenpolitisch und wirtschaftlich sparen. Umweltschutzmaßnahmen, auch wenn sie die Zukunft eines Landes bedeuten, sind teuer und zahlen sich noch nicht sofort in barer Münze aus. Es ist weiterhin vorauszusehen, dass das arabische Öl im Weltmachtspiel erheblich an Gewicht verlieren wird, oder besser, schon verloren hat. Vor allem verfügen auch die Vereinigten Staaten selbst über bedeutende Vorkommen. Amerikanische Soldaten in verschiedensten Ländern zu stationieren, ist zu kostspielig. Und nun macht er aus der Not noch eine Tugend, provoziert Unruhen in Palästina (Nach dem Motto: Ich langweile mich, es soll doch endlich etwas passieren.), trifft sich als Showman mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, und verkleinert die Einflusszone der U.S.A.. Die Isolationisten im Amerika des Anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts würden jubeln.
Ich denke nicht, dass Trump so überlegt ist, und dies erkannt hat. Ich spreche ihm jegliche Art von Weltanschauung oder Weltvorstellung ab. Er ist wie ein großes Kind, dem sein Sandkasten plötzlich zu groß geworden ist und der jetzt mit Argusaugen darauf aufpasst, dass die Nachbarkinder keinen Sand stehlen. Zweifelhaft ist, ob er überhaupt weiß, wer oder was Argus war und dass man ihm nicht einfach mit „You are fired!“ kündigen kann.
Wir befinden uns vor der Entstehung einer neuen Weltordnung, China, die Europäische Union, vielleicht ein vereintes Südamerika, das isolierte Indien und noch viele andere warten nur darauf, an den Platz Amerikas zu treten.
Und wir dürfen nie vergessen, dass der kalte Krieg nur für wenige Regionen der Welt (Europa, Kanada, Australien) eine friedliche Zeit war.


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