Freitag, 21. August 2020

152) Athen, Descartes, Adam Smith, Marquis de Sade, Charles Darwin, Schopenhauer / Der emanzipierte Einzelne als Grundlage von Demokratie und Wohlstand
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Athen, Descartes, Adam Smith, Marquis de Sade, Charles Darwin, Schopenhauer / Der emanzipierte Einzelne als Grundlage von Demokratie und Wohlstand

Was war wohl passiert, dass die Athener plötzlich entschieden, sich nicht mehr einem König zu unterwerfen, sondern ihr Geschick in die eigenen Hände zu nehmen, selbstverantwortlich zu handeln? Um sich herum konnten sie sich kein Beispiel nehmen. Auch ihre eigene Gesellschaft war alles andere als ideal, nur besitzende, freie, männliche Mitglieder der Gemeinschaft nahmen an den Entscheidungsverfahren teil, nach dem Grundsatz: „Wer ein Interesse hat, handelt verantwortungsbewusst!“ Ein Widerspruch der Geschichte: Leute, die selbst Sklaven hielten, wollten für sich selbst entscheiden. Vielleicht stellten sie auch vor, auf ihrem Bauernhof ein kleiner ungekrönter König / Herrscher zu sein.
Kann ein Sklave langsam zu einem selbständigen Einzelnen werden oder erzogen werden?
Im alten Ägypten ließen sie sich mit dem toten Pharao in die Totenkammer der Pyramide einmauern und begraben, in der Hoffnung diesem, so wie im Diesseits, auch im Jenseits zu dienen. Sie waren mit ihm auf Leben und Tod verbunden. War der Pharao gestorben, ging das Leben auch für sie zu seinem Ende.
Nach der Republik machten die Römer wieder ein paar Schritte zurück. Vielleicht war es weniger schlecht, nur von einem und dessen Handlangern ausgeraubt zu werden, als mehrmals von verschiedenen Interessengruppen, bei der jede den Gott auf Erden spielte.
Auch der Monotheismus geht in diese Richtung, im Gegensatz zum Polytheismus muss nun nur noch einem Gott ein Opfer, oder besser Tribut, abgetreten werden. Irgendwann hatte der Einzelne genug und behielt alles für sich.
Aber im Mittelalter führte dies zuerst zu einer noch innigeren Bindung zu nur einem Gott, der Einzelne selbst gehörte dem Gott, der Kirche (Thomas von Aquin: „Ich bin, weil Gott mich geschaffen hat!), dem Lehnherrn, dem König.
Erst Descartes fand wieder zu sich selbst zurück, ein Aristokrat, der es schwerlich verkraftete, dass jemand über ihm stehen sollte. Aber sein „Cogito, ergo sum!“ war gefährlich, dies kam eigentlich einer Gottesverneinung/ leugnung oder Gotteslästerung gleich. Doch es war nötig, damit der Mensch sich emanzipieren konnte. Das sollte der erste, wirkliche Schritt dazu sein, während die Welt noch immer von Gott und König geführt und geregelt wurde.
Als Adam Smith in seinem Werk „The wealth of nations“ erklärte, die Entwicklungen in der Wirtschaft würden sich gegenseitig ausgleichen, wollte und konnte ihn keiner verstehen. Unverständlich: Etwas reguliert sich selbst! Schon grammatikalisch klang das zu jener Zeit absurd. Sprachen, wie das Deutsche, benutzen hier den Doppelreflektiv „sich selbst“. Seine Zeitgenossen begnügten sich mit der bildlichen Darstellung „invisible hand“.
Die Abhängigkeit zwischen Gott / König und Untertanen wird bei Marquis de Sade noch deutlicher: Ein Gott / König / Aristokrat würde sich niemals bei einem Normalsterblichen für etwas entschuldigen. Verzeihung gibt es nur unter Gleichgestellten.
Charles Darwin schneidet dann die letzte Kette durch: Zur Evolution brauchen wir keinen Gott.
Schopenhauer setzt das Pünktchen auf das „i“: Gott ist das vergrößerte Abbild des Menschen (also nur ein Hirngespinst).
Danach konnten Frauen, Afrikaner, Asiaten, Indianer, Homosexuelle, Leute mit körperlichen und geistigen Nachteilen gleiches Recht erhalten.
Und wo lebt der Mensch wirtschaftlich am besten und am längsten?
Natürlich in Demokratien! Und dort ist das Leben am schwersten, weil man / frau denken muss.


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