178) 1) Leere Augen 2) Nicht ich 3) verständlich 4) dem Anhänger eines
autoritären Systems 5) Nationalismus / Rassismus 6) Das Spiel mit der Zeit
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1) Leere Augen
2) Nicht ich
3) verständlich
4) dem Anhänger eines
autoritären Systems
5) Nationalismus / Rassismus
6) Das Spiel mit der Zeit
1) Leere Augen
Der Hunger trieb die junge
Maus aus ihrem Loch. Die Behausung war gut gewählt, mit frischem Gebüsch um
den Eingang. Keine Schlange hätte sich in das Tunnellabyrinth hineingetraut.
Die Sonne war gerade aufgegangen und Tau lag vor dem Eingang. Sie hüpfte nur
ein Schritte, um ein paar Körner zwischen den Vorderpfoten zum Maul zu
führen. Ganz vertieft ins Fressen hatte sie plötzlich das Gefühl, von
irgendwoher beobachtet zu werden. Doch der Duft der Körner verdrängte das
kurze Zittern. Als sie sich überrascht umschaute, hatte sie die Schlange
schon gebissen. Reflexartig sprang die Maus davon, kein Gedanke, nur laufen.
Schnell werden die Glieder schwerer, das Gift beginnt, zu wirken. Statt des
Laufens geschah nur noch ein Zucken, die Augen drehen sich noch in alle
Richtungen, dann blieben auch sie stehen und blickten starr in den blauen
Himmel. Nun kam die Schlange und die Maus verschwand langsam in ihrem
Schlund, wobei sie ihre Kiefer aushängt, um der Beute Platz zu machen.
2) Nicht ich
Nicht ich, der diese Zeilen
schreibt, bin für meine Umgebung gefährlich, sondern der, der diese Zeilen
verbietet oder dafür Strafe in Aussicht stellt.
3) verständlich
Ich habe nicht gefragt, ob
es laut euch verständlich ist, was ich schreibe, sondern ob ihr versteht, was
ich schreibe.
4) dem Anhänger eines
autoritären Systems
Warum sollte ich dem
Anhänger eines autoritären Systems das Recht zugestehen, seine einen Meinung
auszudrücken? Wenn er die Macht hätte, würde er mir dieses Recht sofort
absprechen.
5) Nationalismus / Rassismus
Da der Nationalismus davon ausgeht, dass ein
Land besser sein soll, als das andere, führt er zwangsläufig zum Rassismus.
6) Das Spiel mit der Zeit
Sie sitzen in der
Straßenbahn, einander gegenüber, wortlos. Sie mit einem grimmigen Gesicht,
hinter dem sich ein riesiges Lächeln verbirgt. Er mit einem sorgenvollen
Gesicht und einer Wolke über sich, aus der dichter Regen fällt.
Am Rande eines Parks steigen
beide aus, und sie zieht ihn in eine bestimmte Richtung, bis sie zwischen den
spärlich stehenden Bäumen verschwinden.
„Hier haben wir uns
kennengelernt. Kannst du dich erinnern.“ Ein Lächeln erscheint auf seinem
noch immer zerdrückten Gesicht. „Warum hast du mich hierhergeführt?“ Sie gibt
ihm Zeit. „Ja! Wie konnte ich das nur vergessen! Genau vor zwanzig Jahren, an
diesem Tag.“ sprach er hoffnungsvoll. Sie hatte bisher kein einziges Wort
gesprochen, „Wir machen jetzt ein kleines Spiel.“ ihre Augen strahlten. „Wir
spielen jetzt, dass die Zeit rückwärts läuft.“ Er sieht sie mit überraschten
Augen an. „In Ordnung?“ fragt sie ihn. Er nickt. „Wir drehen jetzt die Uhr um
zwanzig Jahre zurück!“ Wieder nur ein Nicken seinerseits. Sie steht auf und
geht langsam weg, als ob sie einen Spaziergang machen wolle, um bald
wiederzukommen. Nun ist sie aus den Augen verschwunden. Auch damals hatte sie
sich neben ihn gesetzt, hatte sich ihn vielleicht ausgesucht.
Nach einer Stunde steht auch
er auf und geht weg. Er hatte verstanden, dass sie nicht wiederkommen würde.
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Mittwoch, 26. August 2020
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