Sonntag, 2. August 2020

64) Warum Hitler den Krieg nie hätte gewinnen können
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Warum Hitler den Krieg nie hätte gewinnen können

Nicht nur deutsche Neonazis, auch normalere, rechtsgerichtete Bürger, sogar Nationalisten in anderen Ländern, wie zum Beispiel Ungarn diskutieren immer wieder darüber, wie Hitler den Krieg hätte gewinnen können. Den Unsinn dieser Hirngespinste aufzuzeigen ist das Ziel dieses Artikels.
Alexander der Große, Attila, Dschingis Khan, Napoleon, Hitler!
Waren sie genial oder einfach größenwahnsinnig? Sie alle schufen Riesenreiche, die dann schon vor, spätestens aber kurz nach ihrem Tod wieder zusammenbrachen. Also, wozu? Alle führten Blitzkriege, auf die die Gegner nicht vorbereitet waren, aber halten konnten sie die Gebiete nicht.
In dem Text geht es um Hitler und der Unmöglichkeit, den 2. Weltkrieg zu gewinnen. Wie kam es, dass weder die deutschen Großindustriellen, noch die Befehlshaber in der deutschen Armee sehen konnten oder wollten, dass so ein Konflikt unausweichlich mit der Niederlage Deutschlands enden muss?
Weder die U.S.A., Großbritannien noch Russland hätte die Tatsache akzeptieren können, dass ein Reich von der russischen Grenze über Frankreich bis zum Atlantik unter deutscher Führung entsteht. Ein Weltkrieg war in diesem Fall unvermeidlich.
Deutschland hatte 1939 rund 100 Millionen Einwohner, Nordamerika und das restliche Europa ungefähr 700 Millionen, die ganze Welt vielleicht 4 Milliarden.
Die damalige 3. Welt war fast vollständig auf Selbstversorgung eingestellt und von der Gesamtproduktion der industriellen Welt hatte Deutschland nur einen Anteil von 5%.
Kohle war zwar noch immer auf deutschem Gebiet vorhanden, aber das wesentlich wichtiger gewordene Erdöl musste importiert werden, und genau von Mächten, gegen die Hitler Krieg führen wollte oder aus Gebieten, die von jenen kontrolliert wurden. Das gleiche gilt für fast alle Rohstoffe. Deutschland verfügt zu seinem großen Pech leider über fast keine Bodenschätze und ist deshalb bis heute, besonders als Industrieland absolut vom Import abhängig.
Deutschland produzierte damals, wie auch heute, nicht nur für den Binnenmarkt; Die größten Einnahmen stammten aus dem Export. Um seine Politik der Konfrontation durchführen zu können, schloss sich das Land von seinen Absatzmärkten aus und stellte sich auf Selbstversorgung und staatliche Projekte, wie Ausbau des Straßen- und Schienennetzes und der Waffenindustrie ein, was sehr bald zu einer Verteuerung der im Land erhältlichen Rohstoffe und Mangel an finanziellen Mitteln im Staatshaushalt führen musste.
Von 1933 – 1939 hatte sich Deutschland in eine so aussichtslose wirtschaftliche und außenpolitische Situation verwickelt, aus der es nur entweder mit einer Wirtschaftskrise oder mit einem Krieg herauskommen konnte.
Und das war die Aufstellung im 2. Weltkrieg: Ein durchaus fähiges Volk ließ sich von einem Esel an der Nase herumführen.
Betrachten wir schließlich noch ein paar Beispiele aus der Geschichte.
Alexander der Große hatte sein Reich in knapp einem Jahrzehnt erobert und viele Städte gegründet. Es brauchte weniger als ein paar Monate nach seinem Tod, um zu zerfallen.
Das römische Reich war in mehr als tausend Jahren gewachsen und hatte langsam fremde Völker und Kulturen eingegliedert. Zudem waren die Römer anderen Religionen gegenüber ziemlich tolerant, bauten ihnen in Rom sogar Tempel, weil sie glaubten: „Si deus nobiscum, quis contra nos!“ (Wenn die Götter mit uns sind, wer ist dann gegen uns!)
Napoleon war wieder ein schlechtes Beispiel. Sein Reich reichte nicht einmal bis zu seinem Tod.
Die Russen, Österreicher, Preußen und Engländer, die dann Frankreich besetzten, waren klüger, weil sie das Land nicht unter sich aufteilen wollten, denn sie wussten genau, dass sie es sowieso nicht würden halten können.
Hitler war einfach ein größenwahnsinniger Idiot und die Deutschen waren genauso dumm, weil sie ihm Glauben schenkten.


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