Montag, 3. August 2020

71) sogenannte Schulen
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Sogenannte Schulen

Es verursacht großen Unternehmen immer Schwierigkeiten, wenn sie Mitarbeiter suchen. Diese Neulinge müssen sich einarbeiten, was je nach Aufgabenbereich sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Das Gefühl, gegenüber einer Firma verpflichtet zu sein, muss bei Anfängern des Arbeitsmarktes zuerst in sie hineinerzogen werden, und würde bei Erfahrenen einfach als Dummheit gelten. Von wem kann man nach 10 – 20 Jahren Arbeitserfahrung noch erwarten, so naiv zu sein, an das Märchen von der Firma als große Familie zu glauben? Wenn das Unternehmen einen nicht mehr braucht, oder man zu alt ist, oder aus irgendeinem Grund die gewohnte Leistung nicht mehr bringen kann, wird man gefeuert. Auch der Mitarbeiter wird seinen Arbeitsplatz wechseln, sollte er ein besseres Angebot von einer anderen Firma bekommen. Das ist kein Spaß, sondern ein hartes Geschäft, in dem es um unser Leben geht.
Zeugnis und Diplom sagen im Allgemeinen nichts über die Anwendbarkeit oder das Vorhandensein eines bestimmten Wissens aus. Ein Arbeitnehmer, dem gekündigt wurde, oder der gekündigt hat, bekommt von seinem vorigen Arbeitgeber meist kein anziehendes Empfehlungsschreiben. In zivilisierten Ländern ist es gesetzlich verboten, etwas Negatives in irgendein Dokument zu schreiben, das dem Arbeitssuchenden bei der Arbeitssuche behilflich sein könnte. Natürlich gibt es hier positiv oder sehr positiv, was jeder erfahrene Arbeitgeber zu interpretieren weiß.
Für höhere Ränge zahlt es sich aus, die Dienstleistung sogenannter „Headhunter“ in Anspruch zu nehmen, die sich darauf spezialisiert haben, nicht nur arbeitslose Arbeitskräfte ausfindig zu machen, sondern „gute Leute“ von anderen Unternehmen abzuwerben.
Hilfsarbeiter haben meist kein wichtiges Aufgabengebiet und können leichter ersetzt werden.
Aber wie sieht es mit den unteren Rängen, vor allem im Angestelltenbereich aus, wo in der Regel Berufsanfänger eingestellt werden. Diese Leute sind zu teuer und die Aufgaben mit zu viel Verantwortung verbunden, um mit nicht ausprobierten Anwärtern herumzuexperimentieren.
Deshalb gründen größere Unternehmen, manchmal in Zusammenarbeit mit anderen Firmen, sogenannte Schulen. Da die Studienzeit normalerweise 2 Jahre nicht übersteigt, muss kein Diplom vergeben werden, es gibt keine staatliche Kontrolle wegen des Lehrplanes und die Stifterunternehmen bestimmen, was unterrichtet wird. Dann gibt man dieser sogenannten Schule noch einen wohlklingenden, wissenschaftlichen Namen, um den Schein zu wahren. Die 2 Jahre sogenanntes Studium werden in 4 Semester aufgeteilt, wobei jede solche Einheit mit einem Kurzpraktikum verbunden ist, während dessen die Unternehmen die jungen Leute ausprobieren können. Sie lernen dort ein bisschen Informatik, Sprachen, Buchführung und ähnliches, was man als Fließbandarbeiter im Büro braucht. Die Studienkosten, die von den Studenten, oder besser gesagt von deren Eltern, getragen werden muss, hängen vom guten Namen der Stifterfirmen ab, und belaufen sich im Durchschnitt auf 8 – 10 Monatsgehälter der vorgesehenen Stellen. Hat sich so ein sogenannter Student im Praktikum bewährt, wird er am Ende des 2. Jahres von einer der Firmen übernommen und arbeitet 8 – 10 Monate, um das investierte Geld wiederzugewinnen.
Das ganze Theater ist eigentlich nichts Besseres als eine Arbeitsvermittlung.


Else
Else
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