72) die Geschichte des jüdischen Volkes
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Die Geschichte des jüdischen Volkes
I) Der Anfang und die Herkunft
Im Gebiet abgegrenzt im Norden vom
Taurus-Gebirge, im Osten von den Flüssen Euphrat und Tigris, im Westen von
Fluss Jordan oder weiter vom Mittelmeer und Nil, und im Süden gab es noch die
große Saudi-Arabische Halbinsel. Viel Regen war vor 3 – 4 tausend
Jahren gefallen und die semitischen Nomaden zogen mit ihren Ziegen in die Wüste, die
zu dieser Zeit im Winter farbig und grün war. Im Sommer trocknete dann alles
aus und sie begaben sich wieder in die obengenannten Randgebiete, wo es immer
zu Zusammenstößen mit den dort ansässigen Bewohnern kam. Diese hatten sich
schon lange niedergelassen, weil sie Kühe hielten, die einen Stall, immer
frisches Wasser und grünes, saftiges Gras brauchten. Diese Siedler begannen,
auch mit benachbarten Völkern zu handeln, zur See zu fahren oder
kolonialisierten unzivilisierte Küstenstreifen im ganzen Mittelmeer. Die
Ägypter, Phönizier, Hetiter im Westen, die Babylonier im Osten, einige
Stadtstaaten am Fuß des Taurus und Griechen in der Nähe der Kolonialstädte.
Die Juden übernahmen von den Sumerern Mythologie, wie Kain und Abel, Gog und
Magog und Abraham, von den Ägyptern zum Beispiel Joseph und Moses.
Diese Nomadengruppen bestanden normalerweise aus
20 Leuten, pro Person waren ungefähr 5 Ziegen nötig. 20 Leute und 100 Ziegen
war die Menge, die sich bei einer größeren Quelle oder Wasserloch tränken
ließ. Wurde die Gruppe größer, teilten sie sich in 2 neue Gruppen. Meist nahm
der zweitälteste Sohn einige Freunde, 1 – 2 Frauen und ein paar Ziegen, um
eine neue Gruppe zu gründen.
II) Palästina und Israel!
Immer mehr Nomaden beschafften sich Kühe, weil
die mehr Milch und Fleisch gaben. Aber diese Tiere waren anspruchsvoller und
brauchten einen Stall, immer grünes Gras und frisches Wasser, deshalb
siedelten sie sich an und besetzten das Gebiet südlich der Phönizier, die ja
auch Semiten waren. Die Phönizier waren die erste Siedlerwelle gewesen, jetzt
folgten ihnen die Juden.
Ein Mann mit einer Kuh konnte eine Frau und 2 – 3
Kinder ernähren. Eines hiervon (Mann) und eines davon (Frau): Das war der
Beginn der Monogamie und „ein“ Gott der Beginn des Monotheismus (Der
Grundgedanke dafür stammte aus Ägypten und dem Pharao Amenhotep IV 1353–1336
oder 1351–1334 vor unserer Zeitrechnung).
Es wurden immer mehr, vielleicht viele auf
einmal; Das würde die Geschichte vom Einzug in das versprochene Land Kanaan
erklären. Warum? Wir wissen es nicht genau und können nur daraus schließen,
was auch noch heute in den Regionen der 3. Welt ein natürlicher Ablauf der
Geschehnisse ist. Eine Periode von mehreren Jahren, mit extremer Trockenheit
könnte diese Nomaden gezwungen haben, sich in den immergrünen Randgebieten
niederzulassen. Größere Siedlungen entstanden, dann ein Staat. Er füllte die
Lücke zwischen Phönizien (heute Libanon), Ägypten und dem Trockenland im
Osten. Von Petra, der in den Stein gehauen Stadt, gingen die reicheren
Karawanen zum Meer, um ihre Waren auf Schiffe zu verladen, die Waren der ärmeren
Karawanen wurden weiter über Land auf Lasttieren bis nach Ägypten gebracht.
Auf dem Rückweg gab es das gleiche Bild. Das Teure über das Meer, das Billige
auf dem Landweg, über Petra und weiter tief nach Asien hinein.
III) Königreich – Untergang – Wiederaufbau
Am Anfang waren sie wie alle Nomaden noch
kriegerischer und angriffslustiger als die schon länger sesshaften, raubten
die Nachbarn aus, eroberten zusätzliche Gebiete. Groß genug geworden
gründeten sie ein Königreich mit einer Staatsreligion, die alle übernehmen
mussten, wollten sie weiterhin in ihrem Land bleiben, so zum Beispiel die
Moabiter und Ammoniter. Handelsbeziehungen in alle Richtungen und ein
pompöser Königshof, die Königin von Saba wurde geheiratet, ein gewaltiger
Tempel auf dem Berg Sion (später der Name für den Zionismus) in Jerusalem
errichtet.
Aber die Freude sollte nur ein paar
Königsgenerationen dauern, wenn es, wie in allen Königreichen, überhaupt eine
Freude für den kleinen Mann gab, dem es eigentlich egal war, welcher
Herrscher sich durch die Abgaben der kleinen bereicherte, denn einmal waren
es die Ägypter, dann die Babylonier, die das Land zu ihren Untertanen und
Tributzahlern machen wollten. Insofern war es vielleicht doch nicht ganz
unwichtig, ob das Land nur einen Parasiten hatte, oder ob dieser noch einem
anderen etwas abgeben musste und deshalb dann doppelt soviel Steuern
eintrieb.
Ein Teil des Volkes wurde nach Babylon
verschleppt, weil man dort wusste, von billigen oder fast kostenlosen
Arbeitskräften guten Gebrauch zu machen. Bis zur Zeit von Alexander dem
Großen, der das Perserreich im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung
zerschlug, lebte ein Teil des jüdischen Volkes in Gefangenschaft. Der neue
Herr erlaubte ihnen in ihr Land zurückzukehren. Jetzt gab es natürlich einen
Konflikt zwischen denen, die hatten dort bleiben können, die Samariter, und
jenen, die man verschleppt hatte.
Mit dem Tod Alexanders brach auch sein Reich in
drei größere und viele kleinere zusammen, Griechenland, Ägypten und das
Seleukidenreich. Die Pufferzonen bildeten kleinere, lokal entstandene
Staaten, wie zum Beispiel der Jüdische. Viele Kämpfe, ohne dass sich wirklich
jemand durchsetzen konnte, wurden von den Römern beendet.
IV) 2000 Jahre Diaspora
Die Römer gliederten auch diesen Teil in ihr
Reich ein und waren normalerweise sehr tolerant, weil sie mehr an
wirtschaftlichen Vorteilen interessiert waren. Aber die jüdische Bevölkerung
wollte sich nicht eingliedern: - Jedes siebte Jahr bestellten sie zum
Beispiel einen Acker nicht und wollten deshalb dafür auch keine Steuern
bezahlen – sie leisteten keinen Militärdienst – und weigerten sich, den
Kaiser als Gott anzuerkennen.
Im Jahr 70 unserer Zeit machte der spätere
römische Kaiser Titus Jerusalem dem Erdboden gleich und vertrieb die Juden.
Während sie sich in alle 4 Himmelsrichtungen verteilten, von Persien bis
Spanien, von Äthiopien bis Polen und den Kaukasus, besetzte die dritte
Siedlungswelle ihr Land, die Palästinenser.
Wie auch vorher, so auch jetzt wollten die Juden
sich nicht eingliedern, sondern ihre eigene Identität bewahren. Von einem
heutigen Standpunkt aus ist das kein so großes Problem, weil fortschrittliche
Gesellschaften verstanden haben, diese Vielfältigkeit zu ihrem Vorteil zu
nutzen, aber die damalige, dunkle, mittelalterliche, christliche Welt war für
solches positive Denken absolut nicht zu haben. Stattdessen verfolgte man
dieses Volk mit Pogromen, lieh sich von ihnen Geld, und wenn die Schuldenlast
dann zu sehr drückte, wurde alles für ungültig erklärt. Sie beherrschten
mindestens 2 – 3 Sprachen, beschäftigten sich mit Geldgeschäften und
bereiteten so neben Protestanten und Freimaurern die modernen Wirtschafts-
und Wohlstandsgesellschaften vor. Im 20. Jahrhundert, als es endlich so
aussah, als ob der europäische Mensch ein bisschen fortschrittlicher geworden
wäre, kam die letzte große Hasswelle des Antisemitismus – der Faschismus und
Nazismus, zuerst in Ungarn mit Horthy und seinen Judengesetzen, das erste
schon 1922, und dann in Deutschland mit Hitler und dem Holocaust.
V) Das neue Israel
Dreyfus wurde als Offizier der französischen
Armee als Spion verurteilt, obwohl es eigentlich vor aller Welt klar war,
dass er unschuldig war. Ein Historiker fasste die ganze Geschichte am Ende
seines Buches zusammen: „Der einzige, der nicht verstand, worum es wirklich
ging, war der Angeklagte selbst.“ Es war ein Prozess gegen einen Juden und
gegen das Judentum. Es war natürlich nicht der einzige, viele aberwitzige,
fast mittelalterliche Verhandlungen fanden statt, in denen Juden, wie zum
Beispiel in Westungarn, beschuldigt wurden, Kinder zu verschleppen, um deren
Blut für religiöse Rituale zu benutzen (1892).
Theodor Herzl berichtete als Journalist 1894 aus
Paris von den Gerichtsverhandlungen und erkannte, dass das jüdische Volk ein
eigenes Land, einen eigenen Staat braucht. Die Frage war nur, wo und wie es
finanziert werden sollte. Deshalb gründete Herzl eine Bewegung, dies war der
Beginn des Zionismus. Gelder wurden gesammelt, Leute wurden überzeugt und
viele Tochterbewegungen entstanden. Das Zielland war Palästina. Aber durfte
man andere vertreiben, um sich selbst ein Land zu schaffen?
Man kaufte dort vor allem von den lokalen Nomaden
Land und zäunte es ein. Der Nomade dachte, dass er es verkaufen könne, weil
im nächsten Jahr andere Nomaden kommen würden, und es den Juden wieder
wegnehmen würden. Der Jude dachte, dass er es billig kaufen könne, weil der
Nomade nicht viel verlangte. Das war der erste Schritt zum Konflikt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Gebiet
britisches Protektorat und die jüdischen Vertreter konnten diesen Verträgen
zur Gültigkeit verhelfen. Jetzt genossen sie englischen Schutz.
Nach dem zweiten Weltkrieg gab es viele von Juden
begangene Terroranschläge gegen britische Institutionen und
Geschäftsinteressen, um die Britten dazu zu zwingen, einem israelischen Staat
zuzustimmen. Zusätzlich wollten die Russen und die U.S.A. die Engländer aus
dem Nahen Osten vertreiben und unterstützten die jüdische Bewegung in
Palästina, in der Hoffnung dieses Gebiet dann unter ihre Kontrolle zu
bekommen. Die Amerikaner gewannen und finanzieren seit dieser Zeit
größtenteils diesen Staat.
Ungefähr alle zehn Jahre sorgt ein Krieg zwischen
Arabern und Juden dafür, dass es keine Ruhe gibt, die Juden genauso
fanatisch, wie die Araber.
Es ist seltsam, dass Ariel Sharon und Yasser
Arafat fast zur gleichen Zeit todkrank wurden, als es so schien, dass sie
sich über einen eventuellen Frieden einigen wollten.
Es gibt nur wenige Leute, wie Daniel Barenboim,
die in dieser fast aussichtslosen Situation versuchen, menschliche Brücken zu
bauen.
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Montag, 3. August 2020
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