104) Raskolnikow
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Raskolnikow
In seinem Buch „Schuld und Sünde“ beschreibt
Dostojewski einen jungen Mann, der uns darauf aufmerksam macht, dass große
Dinge oder Leute nicht immer oder von Anfang an moralisch gehandelt haben,
aber dass die Geschichte sich im Allgemeinen nur mit dem Endergebnis beschäftige.
Und so fühlt auch er sich dazu berechtigt, seinen Anfang mit einem Mord zu
finanzieren. Moralisch aber kann er diese Tat, doch nicht verarbeiten und
verwickelt sich immer mehr in seine Ausreden. Der Detektiv muss ihm
eigentlich nur ganz genau zuhören, weil er sich selbst verrät, vielleicht
sogar verraten will.
Haben wir nicht irgendetwas oder irgendwen
vergessen? Welche Rolle spielt Sofia? Nur eine Nebenrolle? Wird Raskolnikow
vom Gericht verurteilt? Nur zum Freiheitsentzug, aber die moralische
Bestrafung übernimmt Sofia. Sie ist die Brücke zur Wirklichkeit, zum
gegenwärtigen Leben. Der Fortbestand der Menschheit hängt davon ab, wie viele
Kinder geboren werden und dazu müssen sich Männer und Frauen zuerst lieben und
die Frucht dieses Gefühls erzeugen. Die Frau spielt in dieser Geschichte die
Vorsicht und den Kompromiss mit der Zeit, weil diese für grundlegende
Änderungen noch nicht reif war. Die Frau, der Mensch, wollte einfach
überleben und musste den Mann, den anderen Menschen, in die Wirklichkeit der
Gegebenheiten zurückholen. Aber beide hatten Recht, ohne das Drängen nach
vorn geht es nicht weiter und ohne die Vorsicht hat der Mensch keine Zeit,
reif zu werden, seine Freiheit zu erkämpfen. Aber manchmal muss der Mensch,
nach Meinung sehr vieler, einen Kompromiss eingehen und für eine Zeit seine
Grundsätze verraten oder zurückstellen.
Für Dostojewski war Sofia vielleicht der letzte
Hang, die letzte Verbindung zum Leben, den oder die er in seiner Erzählung
zum Ausdruck brachte.
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Mittwoch, 12. August 2020
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